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Schweres Zugunglück in Außerbraz

Außerbraz - Nachdem sich in der Nacht auf Mittwoch in Außerbraz ein schweres Zugunglück ereignet hat, wurde gegen Mittag mit den Aufräumarbeiten begonnen. Zuvor hatte die aus Wien angereiste Unfallkommission ihre Sachverhaltserhebungen durchgeführt. Der Zugführer ist nur leicht verletzt.
Die Unglücksstelle aus der Luft
"War schon immer mein Albtraum!"
Augenzeugen berichten
Zugunglück: Das erste Handyvideo
Erste Informationen der ÖBB
Einsatzleiter der Feuerwehr im Interview
Videobericht der Katastrophe
LH Sausgruber vor Ort
Die ersten Bilder aus Außerbraz
Unfallort kurz nach der Katastrophe I
Unfallort kurz nach der Katastrophe II
Pkw-Transportzug komplett demoliert
"Wie nach einem Bombenanschlag"
Hundert Neuwagen sind Schrott
Das ganze Ausmaß des Zugunglücks
Autos wurden "herauskatapultiert"
Unfallort aus der Vogelperspektive
Die Bergungsarbeiten in Bildern

Zehn von 16 Waggons eines 548 Meter langen und 770 Tonnen schweren Pkw-Transportzugs sind zwischen Hintergasse und Braz nahe Bludenz entgleist und kamen nur wenige Meter vor einem Wohnhaus zum Stehen.  Autos wurden auf den Parkplatz vor dem Haus katapultiert. Nur mit dem Schrecken davon kamen die Bewohner eines nahegelegenen Campingplatzes.

Bei dem schweren Zugunglück in Außerbraz wurden glücklicherweise keine Personen getötet. Der Zugfahrer wurde am Ellbogen verletzt. Er erlitt zwar keine Brüche, laut dem Krankenhaus Bludenz soll sein Körper jedoch mit Prellungen übersät sein.

“Wie nach einem Bombenanschlag”

Der Zug selbst kam praktisch “vor der Haustüre eines Wohnhauses” zum Stehen, berichtet Pascal Pletsch von VOL Live. Es sehe aus “wie nach einem Bombenanschlag”. Erste Schaulustige hatten sich an der Unfallstelle eingefunden, was die Arbeiten erschwert und ein Eingreifen der Polizei mit zirka 30 Mann nötig gemacht hat.

Die Bludenzer Einsatzkräfte sind mit über 100 Mann im Einsatz. Die geladenen Pkws des Zuges, der aus dem rumänischen Curtici nach Valenton in Frankreich unterwegs war, sind zum Teil schwer beschädigt.

Technisches Versagen als Unfallursache

Laut Pressesprecher der ÖBB werde der “Brazer Bogen”, wo sich das Unglück ereignete, normalerweise mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h passiert. Der Pkw-Zug war in der Nacht aber wesentlich schneller unterwegs. Nach Aussagen des Lokführers ließ sich die Geschwindigkeit des Zuges nur mehr bedingt reduzieren, berichtete ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. Daher schließe man auf ein technisches Problem an der Lok oder an den Wagen. “Menschliches Versagen können wir derzeit ausschließen”, betonte Zumtobel. Dem Lokführer, der bei den Unfall verletzt wurde, gehe es “den Umständen entsprechend gut”. Der Mann erlitt laut Nöbl einen schweren Schock.
Man warte die Auswertungen der Black Box ab, die in den nächsten Tagen verfügbar sein wird, hieß es seitens des Unternehmens.

Bahnstrecke vorübergehend gesperrt

Wie VOL Live aus Außerbraz berichtet, wird die Strecke zumindest bis Anfang nächster Woche gesperrt sein. Zwischen Landeck und Bludenz sei bereits ein Ersatzverkehr mit Bussen bereitgestellt worden. Die Fernverkehrszüge, wie etwa der EN 466 von Wien nach Zürich, würden bis auf weiteres über Innsbruck, Kufstein, München und Lindau – mit entsprechenden Fahrzeitverlängerungen – umgeleitet, berichtet die ÖBB.

Sachschaden in Millionenhöhe

Infrastrukturspezialisten der ÖBB erhoben am Mittwoch, welche Tätigkeiten und Materialien nötig seien. Allein der Sachschaden an der Infrastruktur – ohne die Schäden am Zug oder den Pkws sowie die Bergunsarbeiten einzuberechnen – dürfte in die Millionen gehen. Möglicherweise könnten die Sanierungskosten aber noch steigen, falls es jetzt noch nicht erkennbare Beschädigungen gegeben habe, sagte der ÖBB-Pressesprecher. Wer für die demolierten Pkw aufkommen muss, werde über die “Schuldfrage” zu klären sein, sagte Zumtobel.

Sollte der Zug – was derzeit nicht angenommen wird – wegen infrastruktureller Mängel entgleist sein, hätte die entsprechende ÖBB-Tochter zu bezahlen. Bei einem Gebrechen an der Lok müsste sich hingegen das Verkehrsunternehmen verantworten, das den Zug betrieb – in diesem Fall die ÖBB-Güterverkehrs-Gesellschaft. Die Eisenbahnunternehmen seien aber alle versichert, “das ist die Grundvoraussetzung für die Benützung unserer Schienen”, erklärte Zumtobel.

“Wir hatten Riesenglück”

Laut Bludenzer Bezirkshauptmann Johannes Nöbl sind die letzten vier Waggons des insgesamt 16 Wagen umfassenden Zuges im Brazer Bogen gegen 3.00 Uhr entgleist. Der restliche Zug fuhr noch einige hundert Meter weiter, bei der ersten Weiche am Ostkopf des Bahnhofs Braz wurden dann die Lok und die übrigen Waggons ausgehoben. “Die Lok liegt drei Meter vor einer Haustüre. Die Waggons und die Pkw wurden auf den Campingplatz geschleudert. Wir hatten Riesenglück, dass nicht mehr passiert ist”, betonte Nöbl.

Die Pkw, mit denen der Transportzug beladen war, liegen teils schwer beschädigt im Gelände. Laut Zumtobel war jeder der Waggons mit 15 bis 20 Autos unterwegs. Auch die Anlagen der ÖBB, Oberleitungen und Gleise, wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. “Wir brauchen hier schwere Eisenbahnkräne, um die Waggons und die Pkw abzutransportieren, erst dann können wir an den Wiederaufbau der Infrastruktur gehen”, erklärte Zumtobel.

Brandschutzmaßnahme getroffen

Laut Feuerwehr-Einsatzleiter Eugen Burtscher war die Situation unter Kontrolle. Man sichere die Unfallstelle und habe Brandschutzmaßnahmen getroffen, hieß es am Vormittag. Bei einem Teil der Autos hat es sich laut Nöbl um gasbetriebene Fahrzeuge gehandelt, akute Gefahr wegen eines Gasaustritts bestand jedoch nicht.

Beginn der Bergungsarbeiten

Für die Aufräumarbeiten, die nach den Sachverhaltserhebungen zu Mittag aufgenommen wurden, waren schwere Eisenbahnkräne im Einsatz. “Zunächst werden die Pkw geborgen, anschließend versuchen wir, die Waggons wieder aufs Gleis zu stellen. Sollte das nicht möglich sein, wird man sie unter Umständen zerschneiden müssen”, sagte der ÖBB-Sprecher.

Die Unglücksstelle aus der Luft

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