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Schüsse in Hohenemser Table Dance-Lokal

Hohenems - Ein 40-jähriger Mann ist am Montag in einem Tabledance-Lokal in Hohenems ausgerastet. Der türkischstämmige Österreicher wollte gegen 4.00 Uhr früh einen weiteren Auftritt der Tänzerinnen erzwingen und schoss zur Untermauerung seiner Forderung mit einer Pistole mehrmals in den Fußboden.
Bilder vom Tatort in Hohenems
Die sichergestellte Tatwaffe

Normalerweise geht es in dem Nachtclub Hollywood nicht so rüde zu wie diese Nacht, meint der 33-jährige türkische Besitzer im Gespräch mit VOL Live. Gegen ca. 4 Uhr kam ein 40-jähriger “Kunde” in die Bar und wollte noch einige Damen begutachten. Die Hintergründe des Zwischenfalls sind noch völlig nebulös, tischten die beiden Kontrahenten gestern vor der Polizei doch sehr unterschiedliche Versionen der Geschehnisse auf. Laut Angaben des Lokalbetreibers wollte der Gast Sex mit den Tänzerinnen erzwingen. Weil ihm dies vom Besitzer verwehrt wurde, zückte er eine scharfe Waffe und schoss damit sechs Mal in den Boden vor der Bar und auch in die Tür des Hintereingangs.

Weiters habe er dem Barbesitzer mit dem Tod gedroht. Der rabiate Kunde verletzte den Besitzer der Bar mit Scherben eines Aschenbechers.

“Er war immer schon gewalttätig”

Dies erzählt der Besitzer des Tabledance Lokals, der den Mann schon mehrere Jahre kennt. “Ich muss jetzt für ca. zwei Wochen schließen, weil alles zerbrochen wurde“, schildert uns der Türke weiter. Anscheinend wurde nicht nur er, sondern auch die Damen des Clubs schon seit einer Woche immer wieder bedroht. Auch sei der Beschuldigte bei der Festnahme beeinträchtigt gewesen, vermutet der Besitzer des Lokals. Ob es sich um Drogenkonsum oder Alkohol gehandelt hat, ist noch nicht bekannt.

Der Beschuldigte aus Rankweil geriet gegen 4 Uhr mit dem 33-jährigen türkischen Betreiber des Tabledance-Lokals in Streit. Der 40-Jährige forderte trotz der nahenden Sperrstunde einen weiteren Auftritt einer oder mehrerer Tänzerinnen, andernfalls würde er “alle umbringen”. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, zog er eine scharf geladene Pistole, mit der er zunächst angeblich den Lokalbetreiber bedrohte. Anschließend senkte er aber die Faustfeuerwaffe und gab sechs Schüsse in den Boden ab.

Die letzten im Lokal verbliebenen Gäste konnten dem 40-Jährigen daraufhin die Pistole abnehmen, ehe sich in weiterer Folge eine Rauferei zwischen dem Mann und dem Lokalbetreiber entwickelte. “Dabei sind auch Aschenbecher und Gläser geflogen”, beschrieb die Polizei die Situation. Die Exekutive wurde erst gegen 5.00 Uhr verständigt, konnte den 40-Jährigen aber noch vor dem Lokal antreffen. “Die Erhebungen zum Hergang und den Hintergründen der Tat laufen auf Hochtouren”, so die Polizei.

Munition unter Kindersitz

Nachdem der 40-Jährige das Lokal verlassen hatte, alarmierte der Barbesitzer die Polizei. Der Tatverdächtige konnte wenig später festgenommen werden. In seinem Wagen – unter dem Kindersitz (!) – fanden die Polizeibeamten eine Packung Schusspatronen. Er wird wegen versuchter schwerer Nötigung, gefährlicher Drohung und unerlaubten Waffenbesitzes angezeigt. Laut Aussagen des Tatverdächtigen hatte der Wirt selbst zwei Tage vor dem Zwischenfall im Lokal herumgeschossen. In einer Tür zählte die Polizei 33 Einschusslöcher. Die Ermittlungen laufen. Die Bar bleibt vorerst geschlossen.

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