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Röthis: Geplante Abschiebung verhindert

Röthis – Ein friedlicher Protest verhinderte am Donnerstag in den frühen Morgenstunden, dass eine Familie von der Fremdenpolizei in den Kosovo abgeschoben wird.
Video zur Protest-Aktion gegen die Abschiebung
Röthis: Geplante Abschiebung wurde verhindert
Bilder von der Flüchtlingsfamilie
Vorbericht: Abschiebung geplant
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SPÖ- Vorarlberg spricht Lob für Zivilcourage aus

Seit viereinhalb Jahren durchlebt die Familie aus dem Kosovo in Röthis ein langwieriges Asylverfahren. Gleichzeitig haben sich die Eltern zweier Kinder um die Erfüllung der Kriterien bemüht, welche zum humanitären Bleiberecht führen. Sie sprechen Deutsch, in der Firma Omicron warten Jobs auf sie und unter Freunden und Nachbarn wurden 350 Unterschriften zusammengetragen, welche den Wunsch zum Ausdruck bringen, dass die Familie bleiben kann. Einzig ein Aufenthaltsverbot in Deutschland belastet den Vater. Und zwar deswegen, weil er illegal nach Deutschland gereist ist, um seine Familie zu besuchen. Dies werde aber von den Deutschen Behörden innerhalb eines Monats gelöscht.

Telefonische Interventionen

Am Mittwochabend ließ uns Landesrat Erich Schwärzler wissen, dass man alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe, aber nichts zu machen sei. Er sprach von einem „schwierigen Fall, der „menschlich tragisch“ ist. Aufmerksam wurde er auf den Fall über Freunde der Familie. „Ich finde es schön, dass es Leute gibt, die für solche Belange kämpfen“, so Schwärzler am VOL Live-Telefon. Nur wenige Stunden später wurde er dann telefonisch mit eben dieser Solidarität konfrontiert. Ungefähr 40 Menschen fanden sich in Röthis ein, diskutierten mit den Beamten, telefonierten mit Behörden und appellierten an Schwärzler: „Zeigen Sie Zivilcourage.“

Klarer Standpunkt des Bürgermeisters

Indes beteiligte sich auch Norbert Mähr, der Bürgermeister aus Röthis an der Aktion und brachte gegenüber den Behörden seinen Unmut darüber zum Ausdruck, dass er „nicht offiziell über den Fall informiert worden sei.“ Er verstand zwar den Auftrag der Beamten der Fremdenpolizei, empfand ihn aber gleichwohl als „tragisch.“ Den Beamten schien es kaum anders zu gehen. Jubel erklang, als er schließlich mit aller Vehemenz ins Telefon sprach: „Ich werde es nicht zulassen, dass diese Familie in dieser Form delogiert wird.“

Vorläufiges „Happy End“

Dieser Jubel wiederholte sich schließlich, nachdem die Beamten der Fremdenpolizei ein Telefonat mit der Anweisung zum Rückzug erhielten. Mit der Zuversicht auf die Löschung des Aufenthaltsverbotes in Deutschland hat die Familie nun wieder Hoffnung. Aber eben auch jene Ungewissheit, welche die langjährigen Asylverfahren mit sich bringen. 


 Video zur Protest-Aktion gegen die Abschiebung:

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