Die Justiz kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach dem Bezirksgericht Dornbirn, an dem in umfangreichem Stile Testamente gefälscht wurden, kommt es jetzt für das Bezirksgericht Bludenz knüppeldick. Laut ORF-Bericht soll es dort auf persönliches Geheiß von Gerichtsvorsteher Erich Mayer zu groß angelegten Unterschriftsfälschungen gekommen sein. Nun ermittelt die Korruptions-Staatsanwaltschaft gegen Mayer. Er soll eine Bedienstete beauftragt haben, mit seiner gefälschten Unterschrift Hunderte Exekutionsanträge zu unterschreiben. Der Richter habe sich damit wohl Arbeit ersparen wollen, wird in einer anonymen Anzeigeschrift vermutet.
Ungültige Bescheinigungen
Begonnen habe die Affäre im Jahr 2008. Damals habe Erich Mayer in Anwesenheit mehrerer Mitarbeiter einer Bediensteten eine Probe seiner Unterschrift vorgelegt. Sie sollte Exekutionsanträge künftig in seinem Namen unterschreiben, was im Klartext einer Aufforderung zur Unterschriftenfälschung gleichkäme. Bewahrheiten sich die Vorwürfe, könnten bis zu 800 Bescheinigungen ungültig sein. Denn die Anträge, die der Richter kontrollieren und gegebenenfalls genehmigen hätte sollen, habe Mayer, so der unbekannte Anzeiger, zum größten Teil nicht einmal angeschaut. Die betroffene Bedienstete fügte sich offenbar der Weisung des Gerichtsvorstehers, obwohl ihr Kollegen davon abrieten.Neben dem Richter und seiner Gehilfin sollen zumindest 15 weitere Gerichtsbedienstete von diesen Machenschaften gewusst haben. Vermutlich aus Angst vor beruflichen Repressalien haben sie geschwiegen. Der Beschuldigte selbst wollte die Vorwürfe bis dato weder bestätigen noch dementieren. Es wird vorderhand auch zu keiner Suspendierung kommen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.