Post von der Helvetica: Besser gleich in den Müll!

Eine gewisse Helvetica Finanz AG, die sich in ihren Schreiben als großes und renommiertes Schweizer Unternehmen bezeichnet, bietet den willkürlich ausgewählten, potentiellen Kunden eine „Sofort-Zusage über eine Schweizer Finanzsanierung über 10.000 Euro“ an. Da dieses Angebot jedoch überaus missverständlich formuliert ist, musste die Arbeiterkammer Vorarlberg schon zahlreiche Fälle bearbeiten.

Wie eine „VOL“-Recherche ergab, vermittelt das Unternehmen lediglich eine Schuldenregulierung und verlangt dafür eine beträchtliche Bezahlung im Voraus per Nachname. Das bedeutet es wird bei den Gläubigern eine Ratenzahlung oder ein Verzicht auf einen Teil der Forderungen vereinbart. Karin Hinteregger, Abteilungsleiterin der Konsumentenberatung Wirtschaftspolitik der Arbeiterkammer Vorarlberg, musste schon viele Helvetica-Fälle bearbeiten: „Wir bekommen fast jeden Tag Anfragen zu diesen Schreiben. Bei rund 20 Konsumenten wurde durch unser Eingreifen die schon bezahlte Vermittlungsgebühr von Helvetica Finanz AG rückerstattet.“ Alle der Arbeiterkammer bekannten Betroffenen haben dann bei der ebenfalls fragwürdigen Firma Frigidex AG eine Schuldenregulierung erhalten. „Ich kann nur raten: wer wirklich eine Finanzsanierung benötigt, der sollte lieber zum IfS gehen. Dort erhält man kostenlos und seriös eine Schuldnerberatung.“ so Hinteregger weiters im „VOL“-Interview.

Das Angebot der Helvetica sollte am besten im Altpapiercontainer entsorgt werden. Doch nicht einmal dann ist Ruhe garantiert: Viele der Empfänger der Schreiben bekommen, nachdem sie nicht geantwortet haben, Erinnerungen, sie mögen diese „einmalige Offerte“ nicht verstreichen lassen. Wie lange das „renommierte Finanzunternehmen“ noch auf Kundenfang geht, bleibt abzuwarten. Den Konkurs beim Kantonsgericht St. Gallen konnte Helvetica Finanz AG zwar abwenden, dennoch blühen dem Unternehmen keine rosige Zeiten. Vor allem, wenn die potentiellen Kunden dem Rat der Arbeiterkammer folgen.