AA

Ems: Umfahrung fertiggestellt

Hohenems/VN - Ab Mittwoch, den 8. September, soll es in der Innenstadt wesent­lich ruhiger werden.
Grafik der Umfahrung

Seit Jahrzehnten wurde in der Nibelungenstadt über eine Umfahrung des Stadtzentrums diskutiert. Mehr als 23 Varianten standen zur Auswahl, darunter auch ein Tunnel durch den Schlossberg. Nach langen Diskussionen entschieden sich Stadt und Land schließlich für die Verlegung der L 190 über die Bahnhofstraße, Angelika-Kauffmann-Straße und Diepoldsauerstraße. Am kommenden Freitag, 10. September, 16 Uhr, erfolgt vor dem Rathaus die offizielle Freigabe der Umfahrung durch Bürgermeister Richard Amann und Landesrat Karlheinz Rüdisser. „Mit der Fertigstellung der neuen L190-Trasse durch Hohenems ist ein wichtiger, über viele Jahre vorbereiteter Prozess nun im Wesentlichen abgeschlossen“, freut sich ein sichtlich erleichterter Bürgermeister über das Ende einer langen Geschichte. Immerhin mussten er und auch die Planer aus dem Land viel Überzeugungsarbeit leisten, um den Hohenemserinnen und Hohenemsern die nun umgesetzte Variante schmackhaft zu machen. Noch kurz vor dem Beginn der Bauarbeiten im vergangenen Jahr gab es kritische Stimmen. Wie unsere Umfrage zeigt, stehen Bürgerinnen und Bürger dem Projekt immer noch skeptisch gegenüber. Der Bürgermeister hingegen spricht von mehreren positiven Effekten: „Die lang ersehnte Verkehrsberuhigung bringt noch mehr Lebensqualität ins historische Zentrum unserer Stadt und eröffnet wirtschaftliche Entwicklungschancen entlang der neuen Verkehrsachse.“

Pro und Kontra

Am Mittwoch, 8. September, 10 Uhr, werden an sechs Kreuzungen auf der Zentrumsumfahrung die Ampeln in Betrieb genommen. Gleichzeitig gilt in der Innenstadt die neue Verkehrsregelung. Unter anderem werden die Einbahnen in der Marktstraße, Schweizer Straße und Harrachgasse umgekehrt. Eine Durchfahrt aus Richtung Dornbirn nach Götzis durch das Stadtzentrum ist nicht mehr möglich. „Mit diesen Maßnahmen wollen wir erreichen, dass die erwünschte Verkehrsberuhigung in der Innenstadt tatsächlich eintritt“, so DI Andreas Deuring von der Stadtplanung. Nach einer zweijährigen Beobachtungsphase werden dann Straßen und Gehsteige im Zentrum neu gestaltet. Eine Fußgängerzone im historischen Zentrum ist derzeit nicht geplant. Im „VN“-Bürgerforum ist sie allerdings ein Thema. Nadja Unterkofler etwa ist überzeugt, dass eine autofreie Zone mit Straßencafés und Flaniermöglichkeiten zusätzliche Geschäfte anlocken und die gesamte Marktstraße beleben würde. Der Gastronom Gunther Fenkart glaubt, dass die Personenfrequenz, die für das Funktionieren einer Fußgängerzone notwendig wäre, fehlt. Eine Sperre der Straße würde Nachteile für die wenigen vorhandenen Geschäfte bringen. Immerhin sei eine der Stärken der Innenstadt die gute Erreichbarkeit der Geschäfte: „Man kann praktisch überall bis vor die Tür fahren.“ Fenkart wünscht sich baldmöglichst bauliche Maßnahmen, die den Schlossplatz und die Marktstraße als Zentrum erkennbar machen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Hohenems
  • Ems: Umfahrung fertiggestellt