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Breite Front in Hohenems gegen Egger

Hohenems - Alle Parteien, mit Ausnahme der FP, sind gegen Eggers Aussage. Die FPÖ verließ die Stadtratssitzung.
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Das angekündigte Ende der Koalition und das Verhalten der FPÖ sorgten auch gestern Abend in der Hohenemser Stadtvertretung für heftige Diskussionen. Die SPÖ und die „Emsigen“ brachten eine Resolution ein, laut der sich die Stadtvertretung gegen diese „antisemitischen und rassistischen Äußerungen“ aussprechen solle. Ergebnis: Die Resolution wurde von allen Fraktionen – gegen die Stimmen der Freiheitlichen – angenommen.

Alle gegen die FPÖ

Bereits im Vorfeld hatten sämtliche Listen – mit Ausnahme der FP – Dieter Egger für dessen Aussage, der Direktor des jüdischen Museums, Hanno Loewy, sei ein „Exil-Jude aus Amerika“, heftig kritisiert. Vor allem angesichts der Hohenemser Geschichte sei Derartiges nicht zu akzeptieren, lautete der Tenor der empörten Politiker. „Ich verstehe nicht, warum Egger so etwas sagt“, sagte Bürgermeister Richard Amann, „das läuft mir menschlich zutiefst zuwider.“ Die Stadt habe mit ihrer Geschichte und dem jüdischen Museum eine ganz besondere Rolle: „Und es haben alle nicht verdient, dass diese Diskussion gerade im Zusammenhang mit Hohenems entsteht.“ Der durch Egger angerichtete Schaden habe bereits internationale Ausmaße angenommen, ärgerte sich Bernhard Amann von den „Emsigen“. Seine Kritik: „Die Aufbauarbeit des jüdischen Museums wird durch solche Aussagen zerstört. Ich bin schockiert.“ Egger habe ja auch die Chance zur Entschuldigung nicht genützt.

Ein gewaltiger Imageschaden sei der Stadt durch Eggers Aussage entstanden, sagte auch Elisabeth Märk (SPÖ). Erika Heidinger von der Unabhängigen Liste Hohenems legte nach: „Der Schaden ist massiv, es wurde ja bereits schon in den Weltnachrichten darüber berichtet.“ Absolut überflüssig, absolut überzogen seien Eggers Worte gewesen, sagte auch Kurt Raos, Chef der Bürgerbewegung: „Egger muss sich doch bewusst sein, welchen Schaden er da anrichtet.“ Horst Obwegeser (FPÖ) konterte, sichtlich verärgert. Er verurteile Nationalsozialismus und Antisemitismus auf das Schärfste, lasse sich damit auch niemals in Verbindung bringen. Aber: „Es muss doch noch erlaubt sein, das Wort ‚Heimat‘ in den Mund zu nehmen und seine Meinung zu vertreten.“ Sausgruber habe eindeutig überreagiert, stehe nun auf der linken Seite: „Ich bin enttäuscht.“ Abgesehen davon gebe es nur eine Person, die in Hohenems hetze: „Und das ist Hanno Loewy.“

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