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Betriebsratsgründung sorgt für dicke Luft in Dornbirn

Dornbirn -  Beim Krankenpflegeverein Dornbirn gärt es. Grund ist die Gründung eines Betriebsrates. Für die Initiatorin Sabine Wittmann ein unbedingtes Muss, Obmann Rudi Sohm wiederum könnte gut darauf verzichten.

Für heute Mittag ist eine Betriebsversammlung angekündigt. „Themen sind unter anderem flexible Arbeitszeiten und der Umgang mit den Mitarbeiterinnen“, sagt Bernhard Heinzle, Geschäftsführer der GPA und zuständig für den Sozialbereich. Er glaubt, dass es höchste Zeit sei, den Umgangston zwischen Vereinsführung und Personal zu hinterfragen. „Er verbietet Gruppenbildungen und setzt Mitarbeiterinnen unter Druck“, übt Heinzle, der die Gründung eines Betriebsrates unterstützte, Kritik an Altbürgermeister Sohm, der seit zehn Jahren den Verein leitet. Unterschiedliche Meinungen gebe es bei den Arbeitszeiten oder den Aufgaben der Pflegedienstleitung. „Jetzt sind wir an die Grenzen der Geduld gestoßen“, stellt Heinzle dem Obmann die Rute ins Fenster. Als Zeichen des guten Willens für eine bessere Zusammenarbeit will er heute vor der Zentrale in Dornbirn „weiße Tauben der Hoffnung“ aufsteigen lassen.

Patienten haben Priorität

Dass ausgerechnet während der Hauptarbeitszeit eine Betriebsversammlung durchgeführt wird, stößt Rudi Sohm bitter auf: „Unsere Aufgabe ist es, die bis zu 220 Patientinnen und Patienten, die täglich besucht werden, zu den gewohnten Zeiten zu betreuen. Das hat Priorität, alles andere interessiert mich nicht.“ Dass ein Betriebsrat gegründet wurde, sei zwar zu akzeptieren, aber nicht nachvollziehbar: „Das ist die Meinung des gesamten Vorstandes. Ich bezweifle, dass es in einer sozialen Organisation so etwas braucht.“

Interne Lösungen

Bisher seien alle Probleme intern gut gelöst worden. Jetzt allerdings ist das Klima nicht mehr so gut wie vorher, gibt Sohm zu. Warum Wittmann einen Betriebsrat wollte, führt er unter anderem auf ihren Wunsch nach eigener Diensteinteilung als Pflegedienstleiterin zurück. „Diese Forderung ist aus organisatorischen Gründen nicht erfüllt worden.“

Dass die Leute unzufrieden mit der Vereinsführung sind, kann Sohm nicht glauben und verweist darauf, dass es praktisch keine Fluktuation gibt: „Die meisten Mitarbeiterinnen sind jahrelang bei uns. Bei den Pflegehelferinnen führen wir sogar Wartelisten.“

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