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Austria macht Druck auf Wattens

Wattens will nicht gegen die Austria spielen, das lassen wollen sich die Violetten allerdings nicht bieten lassen.

Die WSG Wattens will nach einem Vorstandsbeschluss das geplante Heimspiel gegen die Salzburger Austria nicht austragen. Die Tiroler würden dafür auch eine 0:3-Strafverifizierung und eine Geldstrafe in Kauf nehmen. Doch die Verantwortlichen der Violetten sprechen der Regionalliga-Kommission, die über diesen Fall am Montag, 20. September entscheiden wird, folgende Empfehlungen aus:

1. Strafverifizierung mit 0:3 und drei Punkte für die Austria
2. Abzug von Punkten in der laufenden Meisterschaft für Wattens
3. Geldstrafe für Wattens von 5.000 Euro gemäß der Rechtspflegeordnung des ÖFB
4. Geldstrafe für Wattens von 730 Euro gemäß den Durchführungsbestimmungen der Regionalliga West
5. Pönale von 3.630 Euro für Wattens

“Wir vom Vorstand der Salzburger Austria sind geduldig. Allerdings ärgert es uns gewaltig, wenn Vereine wie Wattens, Höchst, Union Innsbruck und Reichenau einfach nicht gegen uns spielen wollen. Wir bringen doch keine 400 Schwerverbrecher mit”, so Austria-Obmann Walter Windischbauer. Entschieden wird dieser Fall von jenen Herren, die die einzelnen Bundesländer in der RLW-Kommission vertreten. Die Austria kann nur eine Empfehlung aussprechen. Die Entscheidung, die gefällt wird, wird dann allerdings als Präsedenzfall herhalten müssen, denn neben Wattens überlegen auch Höchst, Union Innsbruck und Reichenau ihre Heimspiele gegen die Austria nicht austragen zu wollen. “Auch wenn es eine geile Sache wäre, zwei Mal gegen diese Mannschaft zu Hause spielen zu können, ich will das nicht. Ziel des Sports und der Meisterschaft ist es, nach einer Hin- und Rückrunde die beste Mannschaft zu ermitteln”, so Windischbauer, der sich seiner Sache ganz gewiss ist, war er doch zehn Jahre lang Leiter des Straf-und Beglaubignungsausschuss des Salzburger Fußballverbandes.

Auch Gerhard Stöger, Sportlicher Leiter der Violetten, ist der selben Meinung: “Wir wollen keine Geschenke, weder von Schiedsrichtern oder von Vereinen die gegen uns nicht spielen wollen. Deswegen werden wir am 25. September nach Wattens fahren, uns umziehen und auf das Spielfeld gehen. Wenn Wattens nicht gegen uns spielen möchte, dann fahren wir weiter und schauen uns ein Bundesligaspiel in Innsbruck an oder ein Spiel der Regionalliga West. Vielleicht schauen wir uns auch die Kristallwelten an.” Wattens fürchtet eventuelle Ausschreitungen von Austria-Fans, da auch Anhänger von Wacker Innsbruck kommen könnten. “Es spielt doch die Kampfmannschaft von Wacker Innsbruck, aktueller Tabellenführer der Bundesliga, zu Hause, da werden doch keine Wacker-Fans nach Wattens kommen”, so Stöger.

Der Unmut des Austria-Vorstandes ist berechtigt, denn bisher blieben gröbere Zwischenfälle mit Austria-Anhängern aus. Auch das Argument der Wattener, ihr Platz sei für solch eine Kulisse zu klein, lässt der Vorstand nicht gelten. Auch nicht jenes Argument, was bei Wattens zum Heimspielverzicht geführt hat. Stöger: “Ich habe mit den Verantwortlichen von Wattens gesprochen, sie wollen einfach nicht die letzte Verantwortung für das Spiel tragen, und das kann es nicht sein.”

Das Wattens sein Heimspiel in Maxglan austrägt, lassen die ÖFB-Statuten nicht zu, ein Spiel ohne Zuschauer oder Fans der Salzburger Austria in Wattens ist für die Austria auch keine Lösung.

Entschieden wird am 20. September. “Leider ist das viel zu spät”, so Windischbauer.

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