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Obama kündigt Truppenverstärkung in Afghanistan an

30.000 weitere Soldaten werden bald entsendet
30.000 weitere Soldaten werden bald entsendet ©APA (epa)
Die USA schicken bereits in Kürze 30.000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan. Die Aufstockung des dortigen US-Kontingents auf knapp 100.000 Streitkräfte soll so schnell wie möglich geschehen, kündigte Präsident Obama am Dienstagabend (Ortszeit) in seiner Rede auf der Militärakademie West Point im US-Staat New York an. Mitte 2011 soll dann der Abzug der US-Truppen vom Hindukusch beginnen.
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Obama warb mit der Ansprache um Zustimmung bei seinen Mitbürgern, die den Afghanistan-Einsatz zunehmend kritisch sehen. Die Truppenaufstockung sei im grundlegenden nationalen Interesse der USA, betonte der US-Präsident. Das habe er als Oberbefehlshaber der Streitkräfte des Landes beschlossen. Afghanistan sei nicht verloren, in den vergangenen Jahren habe es aber Rückschritte gegeben, sagte Obama. Die Entsendung der zusätzlichen US-Streitkräfte wird die Armee Obama zufolge im kommenden Jahr rund 30 Milliarden Dollar (19,9 Mrd. Euro) kosten.

Zugleich erwartet Obama weitere NATO-Truppen für Afghanistan. “Jetzt müssen wir zusammenstehen, um diesen Krieg erfolgreich zu beenden. Auf dem Spiel steht nicht einfach nur die Glaubwürdigkeit der NATO – was auf dem Spiel steht, ist die Sicherheit unserer Alliierten und die kollektive Sicherheit der Welt.”

Der Präsident betonte, die Lage in Afghanistan habe nicht nur Auswirkungen auf die unmittelbare Region. “Wenn ich nicht denken würde, dass die Sicherheit der Vereinigten Staaten und des amerikanischen Volkes auf dem Spiel stünde, würde ich frohen Mutes jeden einzelnen Soldaten schon morgen nach Hause befehlen”, sagte er. Die Sicherheit der USA sei in Afghanistan und in Pakistan Gefahren ausgesetzt. “Dies ist das Epizentrum des gewalttätigen Extremismus, wie ihn Al-Kaida praktiziert”, sagte Obama.

Nach der geplanten Truppenaufstockung in Afghanistan wollen die USA ihren Rückzug bereits im Jahr 2011 einleiten. Das sagte ein führender US-Regierungsvertreter im Weißen Haus wenige Stunden vor der Rede Obamas. Der Rückzug könne sich allerdings über vier bis fünf Jahre ziehen. “Das Tempo richtet sich nach der jeweiligen Situation vor Ort.”

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