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Neues Intendanten-Duo für Diagonale

Vertrag für Höglinger und Schernhuber bis 2019
Vertrag für Höglinger und Schernhuber bis 2019
Die Diagonale, das jährlich im März stattfindende Festival des österreichischen Films in Graz, nimmt einen Generationenwechsel vor: Die jungen Oberösterreicher Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger treten nach dem kommenden Festival die Nachfolge von Barbara Pichler an, die sich nach sieben Ausgaben auf eigenen Wunsch zurückzieht. Der Vertrag läuft bis 2019, so die Diagonale am Donnerstag.


Für die Nachfolge hatte es fünf männliche, fünf weibliche und zwei Bewerbungen im Duo gegeben, wobei vier Bewerber bzw. Bewerberinnen und beide Duos zu Hearings geladen wurden. Die Generalversammlung des Vereins “Forum österreichischer Film”, der das Festival organisiert, hat sich daraufhin einstimmig für Höglinger (30) und Schernhuber (26) entschieden, die bisher das Nachwuchs-Medienfestival Youki in Wels verantworteten.

Grundlage sei “das klare und überzeugende Konzept” gewesen, das “von Mut, Neugier und von einer Lust an Neuem geprägt” sei und “sowohl Kontinuität als auch frische Impulse erwarten” lasse, hieß es in einer Aussendung. “Angesichts unseres Alters und auch der Qualität anderer Bewerber war das schon eine große Überraschung”, gestand Höglinger im Gespräch mit der APA, “auch dass letztlich der Mut da war, ein solches Signal zu setzen und uns das zuzutrauen.”

Das neue Duo arbeitet seit vielen Jahren selbst beim Festival in unterschiedlichen Departments. Schernhuber fing 2007 als Praktikant an, Höglinger ein Jahr darauf, beide wurden rasch ins Team übernommen – gleichsam eine Muster-Festivalkarriere. “Der österreichische Traum”, lachte Höglinger. Er war daneben als freier Autor mit Schwerpunkt Film tätig, Schernhuber erhielt 2013 ein START-Stipendium für Kulturmanagement und arbeitete u.a. kuratorisch bei Kulturinstitutionen in Wels.

Am Festival in Graz wollen die designierten Neo-Intendanten keine allzu großen Änderungen vornehmen. “Wir sind da in gewisser Weise privilegiert, treten aber auch in große Fußstapfen”, so Schernhuber. “Es war uns klar, dass wir nicht alles über Bord werfen und von Grund auf neu denken wollen. Natürlich gibt es aber Punkte, die wir programmatisch anders akzentuieren, wo wir vielleicht jünger, frischer agieren wollen, aber das sind Nuancen.”

Auf den “Sprung ins kalte Wasser” freuen sich die beiden Oberösterreicher jedenfalls bereits (“wir kennen die Reibungspunkte rund um das Festival”), inhaltlich und organisatorisch wollen sie auf jeden Fall gemeinsam agieren: “Wir wissen um die Stärken und Schwächen des jeweils anderen. Aber wir treten dennoch als Doppelspitze an, nicht geteilt in künstlerische Leitung und jemanden, der sich um die administrativen Agenden kümmert.”

Der Trägerverein der Diagonale sieht die Institution nach einer “überaus erfolgreichen Intendanz” von Barbara Pichler jedenfalls “gerüstet für eine weiterhin erfolgreiche Ausrichtung sowie Weiterentwicklung des Festivals”. Pichler, die das Festival seit 2009 leitet, hatte im Vorjahr nur einer Verlängerung um ein Jahr zugestimmt. Für die Zeit nach dem Festival 2015 hat sie noch keine konkreten Pläne.

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