Neue Tausendfüßler-Art in Vorarlberg: Sogar Spezialisten kennen die Raupe nur aus den Botanischen Gärten
Im Juli wurde die neue Tausendfüßler-Art Oxidus Gracilis erstmals in Vorarlberg entdeckt. Die Tiere werden bis zu drei Zentimeter groß und sind entweder hell- oder dunkelbraun. Die weiblichen Tiere haben 31 Beinpaare, die männlichen 30. Da sie im Normalfall das Erdreich nie verlassen, besitzen diese Tiere keine Augen. Die in Asien heimischen Raupen wurden vermutlich beim Import von Erde aus dem Ausland nach Vorarlberg eingeschleppt.
Leben im Boden
Im Normalfall leben diese Tausendfüßler ein Leben lang unter der Erde. In Einzelfällen – wie in Feldkirch, wo Millionen von Tieren das Erdreich wohl wegen eines Unwetters verlassen haben – kommen die Tausendfüßler aber auch an die Oberfläche. Zu diesem Zeitpunkt hagelte es in Feldkirch. Aus diesem Grund wird vermutet, dass die Tiere das Erdreich fluchtartig verlassen haben. Das Insekt bevorzugt normalerweise ein etwas wärmeres Klima. Deshalb waren sie in Europa bis jetzt nur in Botanischen Gärten anzutreffen. Umso größer ist das internationale Interesse an diesen kleinen Tieren.
Tiere werden jetzt per Post verschickt
Nach dem Sensations-Fund wollte sich Klaus Zimmermann von der Inatura von Experten in Wien beziehungsweise aus Dresden bestätigen lassen, dass es sich wirklich um den asiatischen Bandfüßer handelt. Doch selbst diese konnten es nicht fassen, da bis jetzt noch kein ähnlicher Fall in Europa bekannt ist. Daraufhin schickte Zimmermann den Naturwissenschaftlern eine Auswahl der Exemplare in die Institute. Die Experten bestätigten schlussendlich den Fund des Inatura-Fachberaters.
Sie kennen diese Tiere?
Sie haben so ein Tier schon einmal bei sich im Garten gesehen? Dann melden Sie sich umgehend bei der Fachberatung der Inatura. Bis jetzt ist noch sehr wenig über diese kleinen Tiere bekannt. Jeder Fund trägt dazu bei, mehr über das Insekt zu erfahren. Von den kleinen Bandfüßern geht keine Gefahr aus. Sie sind sogar nützlich und arbeiten auf dieselbe Art und Weise wie unsere heimischen Regenwürmer. Nur wenn sie aus der Erde kriechen, kann es unangenehme Folgen haben. „Der Bandfüßer sondert Blausäure ab, weil er in eine Stresssituation geraten ist. Und das stinkt gewaltig“, sagt der 57-jährige Experte von der Inatura in Vorarlberg abschließend.
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