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Bitschnau Gmbh: Vorarlberger Stahlbauer droht nach Konkurs noch Betrugsklage

Nach dem Konkurs muss sich der Stahlbauer noch mit einer Klage herumschlagen.
Nach dem Konkurs muss sich der Stahlbauer noch mit einer Klage herumschlagen. ©VOL.AT/Hofmeister
Nenzing - Der Konkurs des Walgauer Stahlbauers Bitschnau könnte für die Geschäftsführung noch Konsequenzen haben. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft in Vorarlberg nach der Anzeige eines Zulieferers wegen Betrugsverdacht. 
Millionen-Verluste durch Konkurs
Sanierungsverfahren eröffnet
Bitschnau steht vor dem Aus

Im Herbst 2014 wurde das Sanierungsverfahren über das Vermögen des Nenzinger Stahl- und Anlagenbauers Bitschnau GmbH eröffnet, der Konkurs war jedoch nicht mehr abwendbar. Dieses soll nun kurz vor dem Ende sein, die anerkannten Gläubiger können mit einer vergleichsweise hohen Quote von 8,162 Prozent rechnen.

Ermittlungen wegen Betrugsverdacht

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Dies ist jedoch nicht das einzige Verfahren, dass gegen den Nenzinger Anlagenbauer läuft. Die schriftliche Anklage, die VOL.AT exklusiv vorliegt, klagt ein Zulieferer die damalige Geschäftsführung wegen des Verdachts des Betruges nach § 146 StGB. Diese habe damals Aufträge für eine Anlagenkonstruktion vergeben, ohne den Lieferanten über die bereits vorhandenen finanziellen Schwierigkeiten aufzuklären. Zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe müsse die Insolvenz jedoch bereits als unabwendbar bekannt gewesen sein, ist der Kläger überzeugt.

Gläubiger sieht sich getäuscht

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Diesem sei damit durch offen gebliebene Rechnungen ein Schaden von über 100.000 Euro entstanden. Für den Gläubiger ist klar: Hätte er von den Zahlungsschwierigkeiten gewusst, hätte er den Auftrag nicht angenommen. Ein sorgfältig arbeitender Geschäftsführer dürfe nach seinem Verständnis keine Bestellungen mehr aufgeben, sobald er wisse dass er nicht zahlen kann. Er fühlt sich daher über die Tatsachen hinweg getäuscht und klagt wegen Betrug.

Vorarlberg: Masseverwalter würde sich Klage anschließen

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Derzeit laufen in dem Fall die Erhebungen der Kriminalpolizei in Vorarlberg. Vonseiten der Staatsanwaltschaft Vorarlberg wird eine Anzeige grundsätzlich bestätigt, man will sich jedoch nicht zu Details äußern. Bis wann die Untersuchungen abgeschlossen sind, sei noch nicht absehbar. Masseverwalter Rechtsanwalt Tobias Gisinger hat ebenfalls Kenntnis von der Anzeige. Er selbst habe bislang keine Hinweise auf einen Betrug. Sollte es jedoch aufgrund der Ermittlungen zu einem strafrechtlichen Verfahren kommen, werde er sich in seiner Funktion als Masseverwalter im Namen der Firma der Anklage anschließen.
(VOL.AT)
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