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Need for Speed Pro Street

Rasen in Sexy Kulisse: Pro Street Events mit heißen Kurven.
Rasen in Sexy Kulisse: Pro Street Events mit heißen Kurven. ©Waibel
Kein Jahr ohne Need for Speed. Und so bleibt EA seiner Linie treu und bietet mit „Pro Street“ erstmals auch etwas mehr als nur illegale Rennen im Neonlicht gegen die Gangstas in the Town.  

Keine Neonstrecken mehr, keine Polizei, keine freie Missionswahl. Und das soll Spaß machen? Argwöhnisch wurde die Entwicklung des jüngsten Sprosses der Tune for Fun-Serie aus dem Hause EA von den Fans verfolgt. Hier wird gefeiert, der Look erinnert an Genre Größen wie Gran Turismo oder Forza Motorsports.

Bereits zum Einstieg ins Game findet man sich auf einem Festival-Gelände wieder, zugleich Austragungsort eines in den USA sehr populären Pro-Street Rennens. Es gilt, mehrere Renntage am Stück zu bestreiten, in verschiedenen Disziplinen, die weit über normale Rennen hinausgehen. Tagessieger erhalten fette Belohnung in Form von virtuellem Geld oder Tuningparts für den Boliden, der anfangs noch etwas schwach auf der Brust daherkommt. Wer alle Rennen des Tages gewinnt, streicht zusätzliche Boni ein und verewigt seinen Namen in den Herzen der Fans. 

Bald wird klar: Pro Street ist in vielen Dingen anders als ihre Vorgänger, erstmals ist man bei EA über den Schatten gesprungen und präsentiert ein Racegame auf der Höhe der Zeit. Optisch rocken die detaillierten Automodelle von Audi über Subaru bis hin zu den Muscle-Cars der Neuen Welt, insgesamt gibt es hier nun 30 lizensierte Automarken. Bei Crashs fährt Pro Street nun ein detailliertes Schadensmodell auf – von Kratzern im Lack, über verbeulte Karossen bis hin zu einem deutlich verändertem Fahrverhalten reicht die Palette. Letzteres weiß durch mehr Realismus zu überzeugen – wenngleich die Flaggschiffe Forza und Gran Turismo in Sachen Simulationsanspruch noch meilenweit entfernt sind. Spannend bleibt die Frage ob dieses Sitzen zwischen den Stühlen Realismus und anspruchloser Fahrspaß bei den Fans ankommt.

Die Fahrmodi habe ich zuweilen als nervig empfunden. Pro Street beschränkt sich nicht nur auf klassische Renn-Events, wo man als Erster über die Ziellinie fahren muss. In insgesamt vier verschiedenen Modi muss der Gamer sich beweisen. So sammelt man im Drift-Event mit Driftmanövern die meisten Punkte, im Drag gilt es, eine kurze Gerade mit möglichst perfekten Schaltzyklen so rasch als möglich zurückzulegen. Der Speed-Modus legt vor, eine relativ kurze Strecke mit hochgetunten Boliden so schnell wie möglich zu meistern, und dabei keinen Crash zu bauen. Am meisten Spaß macht noch der klassische Grip-Modus, bei dem man sich mit KI Gegnern in einem Rennen messen muss. Erfolge bringen Credits, die fix in vorgefertigte Tuningpakete investiert werden sollten, damit man im weiteren Rennverlauf gegen die stärker werdenden Konkurrenten nicht nur noch Rücklichter derselbigen sieht. Tüftler können dabei auch Einzelteile upgraden, was aber mit Fingerspitzengefühl gemacht werden muss, damit die Gesamtperformance nicht gar einen Einbruch erleiden muss.

Ein interessantes Feature sind dabei die Blaupausen: Dabei darf man von bewährten Upgrade-Settings Blaupausen anfertigen, und somit bewährte Tuning-Komplettpakete abspeichern, um mit neuen Kombinationen experimentieren zu können. Coole und effektive Settings können via Xbox Live auch mit anderen Gamern getauscht werden. Wessen Blaupausen besonders beliebt sind, und sich in erfolgreichen Rennen als effektiv erwiesen haben, steigt im öffentlichen Tuner-Ranking rasch nach oben. Tuningteile können nicht nur mit Credits bezahlt werden, sondern auch mit Microsoft-Points. Da diese reales Geld repräsentieren, gibt es Unmut bei vielen Spielern, die schon von einem Erkaufen von Spielerfolgen sprechen.

Auf der Playstation 2 und auf der Wii dürfen, wohl aufgrund technischer Limitierungen, nur zwei Spieler gegeneinander antreten. Playstation 3 und Xbox 360 glänzen mit Events für bis zu acht Spieler. Dabei können Events auch direkt selbst zusammengestellt werden. Online gibt man sich mit Mitspielern aus aller Welt rasante Rennen über die Tokyo Docks oder den Nevada Highway.

Akustisch untermalt der Pro Street Soundtrack mit einer Mischung aus Rock und Pop die Kulisse und fügt sich harmonisch in das Festival Flair der Pro Street Events ein.


Fazit:
Es war Zeit für eine leichte Kurskorrektur und EA hat die Kurve gut gekriegt. Mich haben die Drag und Speed-Events zwar mehr genervt als Spaß bereitet, doch oute ich mich an dieser Stelle auch als Fan von Games wie Forza oder Gran Turismo. Außerdem bin ich ein Automatik-Spieler und wenn ich die Drag Events mit möglich effektiven Schaltzyklen meistern muss, um im Gesamtspiel weiterzukommen, so nervt mich Pro Street und landet bei mir rasch in der Ecke. Wer sich mit den wechselnden und fordernden Modi anfreunden kann, und Fan von Racing-Tuning Games ist, sollte rasch zugreifen, wenngleich die Streckendesigns etwas eintönig ausgefallen sind. Fans der Reihe freuen und wundern sich jedenfalls über die wundersame Wandlung der Serie. Eines der innovativsten Features ist sicher die Sache mit den Online sogar tauschbaren Blaupausen.

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