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Natur pur - Erlebnis statt Wellness

Die neue „Freibadeanstalt“ mit Schwefelwasser-Qualität in Buchboden wurde eröffnet.
Die neue „Freibadeanstalt“ mit Schwefelwasser-Qualität in Buchboden wurde eröffnet. ©Hronek
Schwefelbrunnen Buchboden

Die Schwefelquelle in Buchboden zählt zu den vier Sulfat haltigsten Österreichs.

(amp) Nach einjähriger Planungsphase und zweimonatiger Bauzeit konnte die „Feuertaufe“ der neu gefassten Badestation an der Lutz bei Buchboden stattfinden. Jungarchitekt Martin Mackowitz hatte in Zusammenarbeit mit der Projektgruppe A&O und heimischen Firmen im Rahmen des „Walserherbst“ die Buchbodner Schwefelquelle neu gefasst und quasi „Leben eingehaucht“. Für den aus Ludesch stammenden Architekten Martin Mackowitsch ist das das erste von mehreren geplanten „Wasserprojekten“ im Großen Walsertal. „Ein Meisterstück“, wie es die zahlreichen Besucher bei der Eröffnung nannten.

 Drei Wasserqualitäten

Die „Badestation“ vereinigt an ihrem Standort drei Wasserqualitäten: das schwefel haltige Wasser der Buchbodner Quelle, das eisenhaltige Heilwasser der Lutz aus dem Rothenbrunnen und das kalkhaltige Trinkwasser der Buchbodner Quellen. Die Besucher erwartet eine Trink-Kneip- und Badestation. Nach einem erfrischenden Schluck und Bad im Schwefelwasser geht es schnurstracks ins 40-Grad temperierte Wasserbecken zum Aufwärmen. Gemeinsam mit dem Ludescher Ofenbauer Harald Müller hat Mackowitz hier eine raffinierte Holzheizungskonstruktion eingebaut, die gleichzeitig auch noch die Bodenplatte für die Umkleidestation erwärmt.  „Wir wollen hier Alternativen zum Wellness aufzeigen“, ist Mackowitz, der der Innsbrucker Architektengruppe „Tortenwerkstatt“ angehört, überzeugt, dass sich ein „Zurück zur Natur“ immer lohnt. Die Gesamtkosten für die Buchbodner „Badestation“ liegen bei rund 40.000 Euro.

 Herausforderung mit Behörden

Eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung des Projektes war die Abklärung mit den zuständigen Behörden. Da ging es um Hygiene und Sicherheitsvorkehrungen. „Wir sind auf großes Verständnis gestoßen“, sind sich Mackowitz und Bürgermeister Franz Ferdinand Türtscher einig, dass hier auch Augen zugedrückt werden mussten.

 Verein „Wassertal“

Um sich in einem Rechtsraum zu bewegen, wurde der Verein „Wassertal“ gegründet. Damit soll gewährleistet werden, dass unbefugter Zutritt zur „Badestation“ und zur Feuerstelle durch Aufsichtsorgane abgesichert wird. Einmal im Monat gibt es ganzjährig ein Badewochenende, dazu kommen noch zwei Badewochen pro Jahr. Bei Bedarf kann das Angebot durch den Verein erweitert werden. Gesucht werden derzeit noch freiwillige „Bademeister“, die die Besucher in die Gepflogenheiten einführen. Ebenso nimmt der Verein „Wassertal“ noch Mitglieder auf.

Gewässer mit heilender Wirkung

 Vom ausreichenden und regelmäßigen Trinken sulfathaltiger Heilwässer profitiert das gesamte Verdauungssystem. Heilwässer mit mindestens 1.200 mg Sulfat pro Liter können die Darmtätigkeit anregen und Verstopfung auf natürliche Weise vorbeugen. Zudem können sulfathaltige Heilwässer die Produktion von Verdauungssäften durch Leber und Bauchspeicheldrüse steigern. Sie fördern den Gallefluss. Wirkungsvoll bei chronischen Verdauungsproblemen kann auch eine mehrwöchige Trinkkur mit einem sulfathaltigen Heilwasser sein. Die Verdauungsorgane werden auf natürliche Weise trainiert, sodass sich ihre Funktion nach und nach normalisieren kann. Eisen haltiges Wasser hilft bei Eisenmangel und Blutarmut. Ebenso soll es zur rascheren Wundheilung wirken. Eisentabletten mit tausendmal höheren Eisenkonzentrationen führen häufig zu Magenbeschwerden und Stuhlverstopfung. Mit der geringeren Konzentration und der Einbettung des Eisens in einen natürlichen Mineralienverbund sind die Heil- und Mineralwässer dagegen sehr gut verträglich und versorgen den Organismus nicht nur mit Eisen, sondern einer Vielzahl lebenswichtiger Spurenelemente.

 

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