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Naderer will Straßensanierung über Patenschaften finanzieren

Naderer denkt eine Finanzierung über Patenschaften an.
Naderer denkt eine Finanzierung über Patenschaften an. ©Hubner
Einen kurios anmutenden Vorschlag tat am Freitag Landesabgeordneter Helmut Naderer (Team Stronach) kund. Alle Landesstraßen, Brücken, Tunnel und Kurven sollen per Patenschaften mit dem Recht der Namensnennung käuflich erwerbbar sein. Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) zeigte sich im SALZBURG24-Gespräch von der Idee nicht abgeneigt.
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Laut Landesbehörde sind 52 Prozent der Salzburger Straßen in Landeskompetenz in einem mittleren, 25 Prozent in einem schlechten und ein Prozent in einem sehr schlechten Zustand.

Naderer: Mattseer Landesstraße könnte zu “Sepp Hofer”-Straße werden

Naderer legte in einer Presseaussendung nunmehr eine Idee zur Finanzierung der Reparatur der Straßen vor. Er rechnet dabei mit Einnahmen von ein bis zwei Millionen Euro im Jahr.

Beispielsweise könnte die L101 dann nicht mehr die Mattseer Landesstraße sein, sondern die “Sepp Hofer”-Landesstraße, die dieser zum Geburtstag geschenkt bekommen hat. Die Patenschaften sollten zeitlich begrenzt erwerbbar sein. “Gäbe es die Möglichkeit schon, so hätte Landeshauptmann Wilfried Haslauer zu seinem runden Geburtstag am Dienstag vielleicht eine nach ihm benannte Brücke geschenkt bekommen”, skizzierte Naderer die Idee.

 Mayr: Straßensponsoring “durchaus denkbar”

Im Gespräch mit SALZBURG24 schien der zuständige Landesrat Hans Mayr nicht gerade abgeneigt. Derzeit würden mehrere Maßnahmen diskutiert, auch der Vorschlag des Straßensponsorings sei nicht neu. Man ziehe dabei aber eher eine Finanzierung über namhafte Unternehmen als über Privatpersonen in Betracht. “Nichtsdestotrotz kann man durchaus darüber nachdenken. Ich glaube jedoch nicht, dass das Grundproblem so gelöst werden könne”, gab er zu Bedenken. Die Kosten könnten durch Patenschaften bei weitem nicht gedeckt werden. Es handle sich eher um den sprichwörtlichen Tropfen auf den heißen Stein.

In Salzburg werden heuer rund 34 Millionen Euro für die Straßensanierung aufgewendet. Österreichweit liege der Sanierungsbedarf bei mindestens 318 Mio. Euro. “Das ist Geld, das laufend investiert werden muss, um die Straßen in der Qualität erhalten zu können”, berief sich Mayr in einem früheren APA-Interview auf eine ihm vorliegende Studie. Der Betrag beinhalte auch Sanierungen von Brücken und Stützmauern, nicht aber des Straßenunterbaus: Dann kämen noch einmal rund 100 Mio. Euro hinzu. “Jedes Hinauszögern des Problems verschärft die Situation dramatisch.”

Flächendeckende Lkw-Maut vorerst geplatzt

Derzeit sei auch die flächendeckende Lkw-Maut noch nicht komplett vom Tisch. Ende April konnte zwar bei einem Treffen der Verkehrsreferenten der Bundesländer kein Beschluss gefasst werden, doch laut Mayr sei sie “fachlich und technisch möglich und durchführbar”. Die jährlichen Einnahmen aus der Schwerverkehrsabgabe werden in der Studie mit 651 Mio. Euro, die jährlichen Kosten mit rund 74 Mio. Euro beziffert. “Das heißt, dass für Straßensanierung und Öffentlichen Verkehr rund 577 Mio. zusätzliche Mittel zur Verfügung stehen würden”, sagte Mayr.

(SALZBURG24/APA)

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