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Nach Übergriffen auf Schülerinnen in Parsch: Strafantrag erhoben

Die Vorfälle ereigneten sich an der Neuen Mittelschule Schloßstraße im Stadtteil Parsch.
Die Vorfälle ereigneten sich an der Neuen Mittelschule Schloßstraße im Stadtteil Parsch. ©Neumayr/MMV
Nach den vermeintlichen Übergriffen auf Schülerinnen an einer Neuen Mittelschule im Salzburger Stadtteil Parsch wurde das Verfahren wegen sexueller Belästigung gegen alle vier verdächtigen Jugendliche eingestellt. Gegen drei der vier unbegleiteten Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan wurde aber ein Strafantrag wegen gefährlicher Drohung und Körperverletzung erhoben.
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Nach dem Verdacht von sexueller Belästigung sowie tätlichen Übergriffen auf drei Schülerinnen einer Neuen Mittelschule in der Stadt Salzburg durch vier Mitschüler hat die Staatsanwaltschaft einen Strafantrag gegen drei Burschen erhoben. Den unbegleiteten Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan im Alter von 16, 15 und 14 Jahren wird gefährliche Drohung und Körperverletzung vorgeworfen.

Übergriffe an Schule: Kein Verfahren wegen sexueller Belästigung

Gegen einen der ursprünglich vier verdächtigen Burschen wurde das Ermittlungsverfahren zur Gänze eingestellt, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner, am Dienstag auf Anfrage der APA erklärte. Es handelt sich dabei um einen 16-jährigen Afghanen. Zudem sei das Verfahren gegen alle vier Beschuldigten wegen sexueller Belästigung von Mitschülerinnen eingestellt worden.

Der Strafantrag, der nun am 2. Februar beim Landesgericht Salzburg eingebracht worden ist, richtet sich gegen einen 16-jährigen Syrer sowie gegen zwei Afghanen im Alter von 15 und 14 Jahren. Bei den Opfern handelt es sich demnach um zwei 14-jährige Mitschülerinnen. Die drei Beschuldigten haben laut Holzleitner grundsätzlich alle Vorwürfe bestritten. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.

Mädchen in Parsch offenbar bedroht und verletzt

Dem Syrer wird vorgeworfen, er habe die zwei Mädchen gefährlich bedroht. Den Erhebungen zufolge strich er sich im Tatzeitraum November und Dezember 2015 mehrmals mit der Hand von links nach rechts über seinen Hals und simulierte damit gegenüber seinen Opfern ein “Kopfabschneiden”. Weiters drohte er ihnen Faustschläge mit der Hand an.

Die beiden Afghanen haben laut Strafantrag eines der Mädchen am Körper verletzt. Einmal habe der 15-jährige Afghane dem Opfer im Dezember mit der Hand einen heftigen Stoß gegen das Genick versetzt, sodass es mit dem Kopf gegen einen Tisch aufschlug. Die Schülerin habe über einen längeren Zeitraum über Nackenschmerzen geklagt. Der 14-jährige Afghane wiederum soll derselben Mitschülerin mehrmals mit der Schulter fest angerempelt und auch einen wuchtigen Stoß mit der Hand versetzt haben, sodass sie gegen einen Spind stieß. Sie habe länger andauernde Kopfschmerzen erlitten, sagte Holzleitner.

Flüchtlinge an anderer Schule untergebracht

Die vier Flüchtlinge wurden Mitte Jänner nach Bekanntwerden der Vorfälle vom Unterricht freigestellt. Drei der vier Burschen sind mittlerweile in anderen Schulen untergebracht. Das Ausschlussverfahren sei formal beendet, weil alle vier von der betroffenen Neuen Mittelschule abgemeldet sind, erklärte Roland Bieber, Leiter der Präsidialabteilung des Landesschulrates Salzburg, gegenüber der APA. Ein Bursch sei nicht mehr schulpflichtig.

(APA)

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