Der Angeklagte, der zum Tatzeitpunkt 3,6 Promille intus hatte, kann sich nur dunkel erinnern. Angefangen hatte die Auseinandersetzung mit einer Verwechslung. Danach folgten weitere Sticheleien. “Es reichte mir”, erinnert sich der Türke, der in Felkirch selbst ein Lokal besitzt.
Rauschtat verneint
“Ich ging zum Auto und holte die Pistole”, erzählt er. Diese war mit Plastikschrot geladen. Geschossen hatte der Mann mit der Waffe bislang nur zu Silvester. Verletzungen habe er für unmöglich gehalten. “Die Frage ist, ob man mit 3,6 Promille noch richtig tickt”, warf Verteidiger Martin Mennel die Überlegung ein, ob es sich um eine “Rauschtat” gehandelt habe. Doch Richter Othmar Kraft war nicht der Meinung, dass der Mann so betrunken war, dass er nicht mehr wusste was er tat. Dafür war seine Vorgangsweise zu zielgerichtet – so die Urteilsbegründung.
Nach dem Vorfall suchte der Schütze mit seinem Pkw das Weite und verursachte er noch zwei Unfälle. Nach ein paar Zigaretten beruhigte sich der Volltrunkene wieder, meldete sich bei der Polizei und beschloss, das Opfer, einen 38-jährigen Rankweiler, zuvor noch im Krankenhaus zu besuchen. “Die Sache ließ mir keine Ruhe”, so der Angeklagte. Im Spital wurde er dann von Beamten der Kobra verhaftet.
Für das Urteil – sechs Monate Gefängnis, zwölf weitere Monate auf Bewährung – erbat sich der Verurteilte Bedenkzeit. Dem Opfer muss er einen Teilschadenersatzbetrag von 1000 Euro bezahlen.
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