Im Herbst 2010 erlitt Kurt Gerszi aus Tschagguns eine schwere Ponsblutung; das ist eine Blutung im Hirnstamm. Dank des raschen Einschreitens von Frau Dr. Alexandra Steininger, Notarzt Dr. Alois Tschofen, seiner Ehefrau Gabi und des Roten Kreuzes konnte das Leben des damals 50-Jährigen gerettet werden. Der gebürtige Niederösterreicher kämpfte sich ins Leben zurück und bewies stets eisernen Willen. Im Jahr 2013 rief er den Selbsthilfeverein “Net lugg lo!” für Menschen mit erworbener Hirnverletzung sowie deren Angehörige ins Leben.
Volle Konzentration
Mit der Absicht, die Bevölkerung für das Thema Schlaganfall zu sensibilisieren, querte Gerszi dieser Tage den Dornbirner Marktplatz freihändig, aber in Begleitung einer Mitarbeiterin des Mobilen Hilfsdienstes des Außermontafons. “Eigentlich kann ich keinen Schritt ohne Krücke und ohne Begleitung machen”, gibt der sozial engagierte Schlaganfall-Patient zu bedenken. Deshalb sei das freihändige Gehen für ihn “etwas ganz Besonderes”. Kurt Gerszi hat schwere Lasten zu tragen: Neben Dauerschwindels machen ihm Nervenschmerzen zu schaffen, welche sich seit Jahresbeginn dramatisch verschlimmert haben. Mit Cannabistropfen und einem starken Morphiumpflaster gelingt es ihm, diese einzudämmen. Schon im Vorfeld seines Versuchs in der größten Stadt Vorarlbergs teilte der ehemalige Verkäufer im Aluminiumgeschäft mit: “Für mich ist die Marktplatzquerung wie die Besteigung des Piz Buin.”
Wiederholung
Nach Abschluss seiner Aufsehen erregenden Vorführung mit einer Gehirndarstellung als Kopfbedeckung fühlte sich Gerszi “mental ausgelaugt”, da volle Konzentration gefordert war, um das Gleichgewicht zu halten. Die Freude, sein rechtes Knie ganz leicht gespürt zu haben – eine Frucht beinharter Arbeit -, stand ihm aber deutlich ins Gesicht geschrieben. Im Herbst will er die Aktion am gleichen Ort wiederholen und auch diese soll seinem Verein wieder schöne Spenden einbringen.
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