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Nach Pröll-Rücktritt: Mikl-Leitner folgt als "Landeshauptfrau" in NÖ nach

LR Johanna Mikl-Leitner und LH Erwin Pröll bei der Sitzung am Mittwoch
LR Johanna Mikl-Leitner und LH Erwin Pröll bei der Sitzung am Mittwoch ©APA/HELMUT FOHRINGER
Es ist offiziell: Die Nachfolge von Erwin Pröll an der Spitze der ÖVP NÖ ist geklärt. Der Landesparteivorstand hat sich am Mittwoch einstimmig für LHStv. Johanna Mikl-Leitner entschieden.
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Ihre Wahl wird bei einem Parteitag am 25. März stattfinden. In der Folge wird Mikl-Leitner – wohl am 27. April – im Landtag auch zur ersten Landeshauptfrau Niederösterreichs gewählt.

Mikl-Leitner dritte Frau unter 70 Landeshauptleuten

Frauen an der Regierungsspitze sind in Österreich etwas höchst seltenes: Eine Bundeskanzlerin gab es noch nie – und Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wird erst die dritte von dann 70 Landeshauptleuten seit 1945. Ihre beiden Vorgängerinnen sind Waltraud Klasnic (ÖVP) in der Steiermark und Gabi Burgstaller (SPÖ) in Salzburg. Beide gingen nach zwei Amtsperioden, also fast zehn Jahren, wegen Wahlschlappen.Bis fast zur Jahrtausendwende dauerte es, bis Österreich 1996 mit Klasnic die erste Landeshauptfrau bekam. Burgstaller wurde im Mai 2004 Chefin der Landesregierung – und für kurze Zeit, bis zur Ablöse Klasnics im Oktober 2005, gab es zwei Frauen und somit eine Frauenquote von 22,22 Prozent in der Landeshauptleutekonferenz. Seit Burgstallers Abgang im Juni 2006 waren die Männer dort wieder ganz unter sich.

“Landesmutter”: Mikl-Leitner schaffte diesen “Titel”

Anders als so manche ihrer “Landeskaiser”-Kollegen wurden die beiden Landeshauptfrauen nie als “Landeskaiserin” bezeichnet – was vielleicht auch an der nicht rekordverdächtig langen Amtszeit lag -, aber beide brachten es zur “Landesmutter”. Nicht nur Klasnic, die 50-jährig “Frau Landeshauptmann” (wie sie immer genannt werden wollte) wurde, sondern auch Burgstaller, die mit noch nicht ganz 41 Jahren nach einem fulminanten Wahlsieg nicht nur die erste Frau, sondern auch die erste rote Landeshauptfrau von Salzburg wurde.

Während für Burgstaller der bei der Landtagswahl 2004 geschaffte Machtwechsel der glanzvolle Start war, setzte ein solcher Klasnics Amtszeit das Ende: Mit dem Verlust von Platz 1 bei der Wahl im Oktober 2010 zog sich Klasnic zurück. Burgstaller erlitt dasselbe Schicksal im Jahr 2013: Der Finanzskandal brachte die SPÖ bei der Wahl um Platz 1 und Burgstaller ging.

Landeshauptfrauen in Österreich

Eine Wahl lang hatten sich beide Landeshauptfrauen eindrucksvoll im Amt gehalten: Mit Klasnic legte die steirische ÖVP im Jahr 2000 massiv (von 36,2 auf 47,3 Prozent) zu – und die Salzburger SPÖ verteidigte mit Burgstaller 2009 trotz Verlusten (von 45,5 auf 39,4 Prozent) Platz 1.

Ins Amt gekommen waren die beiden Landeshauptfrauen aus unterschiedlichen Gründen: Burgstaller “beerbte” Gerhard Buchleitner in einem geordneten Generationswechsel im Jahr 2001 und war Spitzenkandidatin bei der Wahl 2004, die der SPÖ ein Rekordplus (von 32,3 auf 45,5 Prozent) und somit Platz 1 brachte. Klasnic kam 1996 hingegen ins Amt, weil die ÖVP bei der Wahl 1995 – mit dem jüngst verstorbenen Josef Krainer – von 44,2 auf 36,2 Prozent eingebrochen war und sich nur ganz knapp vor der SPÖ gehalten hatte.

(apa/red)

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