Die Geschehnisse rund um den Fluchtversuch und den misslungen Waffengebrauch des 51-jährigen tatverdächtigen Polizisten sollen Beamte des Landeskriminalamts Kärnten unter Einbeziehung des Bundeskriminalamtes untersuchen, teilte die Exekutive in Innsbruck am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Durchaus übliche Vorgangsweise
Nachdem der Polizist auf der Flucht gegen seine Kollegen eine Schusswaffe gerichtet habe, seien “besondere Maßnahmen” erforderlich, um von vornherein jeden Anschein von Befangenheit zu vermeiden, erklärte Landespolizeikommandant Helmut Tomac. Diese Vorgangsweise sei durchaus üblich. Durch den Einsatz von 16 externen Ermittlern solle nicht nur ein entsprechendes Ermittlungspotenzial eingesetzt, sondern auch alles getan werden, “um größtmögliche Objektivität und Transparenz unter Beweis zu stellen”.
Die Ermittler waren bereits am Dienstag angereist. Laut derzeitigem Ermittlungsstand steht der 51-Jährige, der sich seit 25 Jahren im Polizeidienst befindet, im Verdacht, die Frau mit Chloroform betäubt, im Wagen angegurtet und einen Notsignalgeber im Auto entzündet zu haben. Das 49-jährige Opfer erstickte schließlich am Kohlenmonoxid. Hintergrund dürfte ein Geschäft mit Goldbarren im Wert von 333.000 Euro sein, die die Frau den Ermittlungen zufolge bei sich gehabt haben soll, seither fehlt von ihnen aber jede Spur.
Polizist in U-Haft genommen
Am Mittwoch ist über den tatverdächtigen 51-jährigen Polizisten die Untersuchungshaft verhängt worden. “Und zwar wegen dringenden Tatverdachts”, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr, der APA. Der Verdächtige habe sich vor dem Richter der Aussage entschlagen.
“Er bestreitet nach wie vor die Tat”, erklärte Mayr. Derzeit gebe es keinerlei Hinweise auf etwaige Mittäter. Die Ermittlungen liefen diesbezüglich noch.
Opfer zu Grabe getragen
Das Opfer wurde am Mittwoch unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in ihrer Heimatgemeinde Wiesing im Bezirk Schwaz zu Grabe getragen. Die Pfarrkirche war brechend voll, die Trauernden standen bis auf die Straße hinaus. Viele Menschen hatten Tränen in den Augen und zeigten sich noch immer zutiefst bestürzt. “Wir können es auch nicht begreifen”, sagte der Pfarrer in Richtung der Angehörigen.
Zahlreiche Blumenkränze mit Trauerbekundungen umrahmten den Sarg, darunter Beileidsbekundungen der Bank, als deren Prokuristin die Tirolerin gearbeitet hatte, sowie von Instituten aus anderen Orten. Nach der Messe schritten die Trauernden einmal um die Kirche. Anschließend nahmen die Menschen vor dem Sarg Abschied. Als letzten Gruß legten die Angehörigen rote Rosen nieder.
(APA, VOL.AT)
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