Vize-Premier Damian Green wies Samstagfrüh Vorwürfe zurück, May habe nicht angemessen auf das Unglück reagiert. “Sie ist von den Ereignissen genauso bestürzt wie wir alle”, sagte Green der BBC.
Die Regierung werde in den kommenden Tagen einen Vorsitzenden für die öffentliche Untersuchung des Brandes bestimmen, kündigte Green an. Bei Protesten und Solidaritätskundgebungen für die Brandopfer hatten Demonstranten am Freitagabend unter anderem einen Rücktritt der Premierministerin gefordert. Zuvor war May als “Feigling” beschimpft worden, als sie aus einer Londoner Kirche in der Nähe des Brandorts kam. Dort hatte sie den Opfern Hilfe in Millionenhöhe versprochen. Bei einem Fernsehinterview am Freitagabend hatte eine Journalistin May wiederholt gefragt, ob sie die Wut im Land nicht begriffen habe.
Zu langsam auf Unglück reagiert?
Kritiker hatten May vorgeworfen, nicht schnell genug auf das Unglück reagiert zu haben. Zudem hatte sie bei einem Besuch am Grenfell Tower am Donnerstag nicht mit den Opfern gesprochen. Der Oppositionsführer und Labour-Chef Jeremy Corbyn hatte unterdessen Betroffene getröstet. Am Freitag besuchte May Verletzte in einem Londoner Krankenhaus.
Zahl der Todesopfer steigt
Die Zahl der Toten ist am Samstag auf vermutlich 58 gestiegen. Das teilte die Polizei in der britischen Hauptstadt am Samstag auf Basis von Vermisstenmeldungen mit. Polizeikommandant Stuart Cundy sagte am Samstag, es seien 58 Personen nach seinen Informationen in der Nacht auf Mittwoch im Grenfell Tower gewesen, die nun vermisst würden. London. Leider muss ich deshalb davon ausgehen, dass sie tot sind , ergänzte Cundy. Die zuvor bestätigten 30 Opfer seien in dieser Zahl bereits enthalten. Cundy ergänzte allerdings, dass sich die Zahlen weiter verändern könnten.
19 Verletzte noch in Krankenhäusern
19 Verletzte wurden am Samstag noch in Krankenhäusern der britischen Hauptstadt behandelt. Zehn von ihnen befanden sich in kritischem Zustand, wie die Gesundheitsbehörde NHS mitteilte.
Papst Franziskus äußerte in der Zwischenzeit Trauer um die Todesopfer. Der vatikanische Staatssekretär Pietro Parolin erklärte, dass Franziskus in einem Schreiben an Kardinal Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster, festgehalten habe, dass er für die Toten, die Verletzten und ihre Familien bete. Zudem habe der Heilige Vater die unermüdliche Arbeit der Rettungsmannschaften und die Unterstützung zugunsten der Menschen, die ihre Wohnung verloren haben, gelobt.
(APA/dpa)
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