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Nach dem heftigen Erdbeben in Vorarlberg: Muss ein Nachbeben befürchtet werden?

©ZAMG
Am Mittwoch, gegen 20 Uhr, wurde Vorarlberg von einem Erdbeben erschüttert. Das Beben schlug auf der Richterskala mit der Stärke 3,9 aus. Laut Eva Vigl, Geologin des Landes Vorarlberg, ist diese Stärke doch "beachtlich". 
So verhält man sich bei einem Erdbeben richtig
Erdbeben in Vorarlberg

Das Epizentrum des Erdbebens lag drei Kilometer nördlich von Wald am Arlberg. Die Erschüttung war im ganzen Land spürbar, am stärksten im Raum Bludenz. In Tirol, der Schweiz und vereinzelt auch in Deutschland wurden die Auswirkungen des Bebens ebenfalls spürbar. “Diese Intensität eines Bebens ist für Vorarlberg doch ziemlich beachtlich”, erklärt Eva Vigl im VOL.AT-Gespräch.

Seltenes Ereignis

In Vorarlberg kommen mehrmals pro Jahr spürbare Erdbeben vor, vor allem im Rheintal und Arlberggebiet. “Es gab in den letzten Jahren immer wieder Beben dieser Stärke. Das stärkste je gemessene Beben wurde am 28. April 1996 in Lech gemessen”, informiert Eva Vigl im VOL.AT-Gespräch. Im Wesentlichen entstanden aber bisher glücklicherweise keine große Schäden.

Keine gröbere Gefahr

Das Gefühl, dass alles bebt, ist zwar unangenehm und für uns Vorarlberger ungewohnt. Trotzdem bestand keine gröbere Gefahr. “Bei einer Intensität ab sechs auf der Richterskala, wird es wirklich gefährlich”, erläutert Vigl.

“Kann noch zu Nachbeben kommen”

Auch nach dem Hauptbeben werden weitere kleinere sogenannte Nachbeben kommen. Am Donnerstag, um 7:30 Uhr, wurde bereits schon ein Nachbeben in der Stärke 2,3 von den Messgeräten registriert. “Dieses Beben ist im Vergleich aber kaum spürbar”, sagt die Expertin vom Land Vorarlberg abschließend.

Über 1.400 Wahrnehmungsberichte

Zu dem Erdbeben gab es bisher über 1.400 Wahrnehmungsberichte, so der Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag. Die meisten stammten aus Vorarlberg, einige auch aus Tirol und Deutschland. Das Beben sei von vielen stark gespürt worden, erklärte Seismologin Christiane Freudenthaler.

Die Wahrnehmungsberichte stammten von Menschen aus über hundert Orten. Sie berichteten von in den Schränken klirrenden Gläsern und Geschirr, von umgefallenen Gegenständen und vereinzelt von kleinen Schäden wie Rissen im Verputz. Das Erdbeben ereignete sich kurz nach 20.00 Uhr. Nach einer vorläufigen Auswertung habe die Intensität im Epizentrum einen Stärkegrad von 5 bis 6 auf der zwölfstufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS) erreicht. Diese Skala ermöglicht die Bewertung von Auswirkungen eines Bebens an der Erdoberfläche.

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