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Mysteriös: Zehn Hauskatzen sind im Rheindelta spurlos verschwunden

Karl-Heinz Hanny bringt wöchentlich fünf Katzen ins Tierschutzheim. - Pauline ist seit rund zwei Wochen verschwunden.
Karl-Heinz Hanny bringt wöchentlich fünf Katzen ins Tierschutzheim. - Pauline ist seit rund zwei Wochen verschwunden. ©Heyer
Höchst, Dornbirn - Geht ein Katzenjäger um? Die Gründe für das Verschwinden können vielfältiger Natur sein.
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Ursula Presslauer sitzt gemütlich im Stuhl, streichelt ihren Kater Paulchen und schaut aus dem Fenster. Eigentlich könnte es ein schöner Wintertag sein. Wenn, ja wenn sich die 49-Jährige keine Sorgen um ihre zweite Katze machen müsste. „Pauline ist neun Monate alt und seit über zwei Wochen einfach verschwunden. Sie war zwar immer unternehmungslustig, aber auch unglaublich anhänglich.“ Eine Erklärung für das Verschwinden hat die Höchsterin also nicht. Dafür umso mehr Fragen: Wo ist sie hin? Geht es ihr gut? Und warum kommt sie nicht wieder? „Ich habe Angst, dass ihr etwas passiert sein könnte. Es gibt halt auch verrückte Leute da draußen.“

Spurlos verschwunden

Insgesamt zehn Katzen sind in der jüngsten Zeit allein im Rheindelta spurlos verschwunden. Und die Dunkelziffer ist hoch. „Das ist schon sehr ungewöhnlich. Vor allem weil die Katzen meist nach einigen Tagen wieder irgendwo auftauchen“, erklärt Gunnar Alge vom Tierschutzverein Rheindelta. Einerseits könnten Tierliebhaber – denen die Katzen zugelaufen sind – versäumt haben, sich zu melden. Andererseits müsse aber auch mit dem Schlimmsten gerechnet werden. „Es gibt nun mal Katzenhasser, die die Tiere töten wollen, sobald sie ihr Grundstück betreten.“ Oftmals klettern die Tiere bei ihren Erkundungstouren eben auch in Keller und Wohnungen. „Und mancherorts stehen dann Marderfallen für die Katzen bereit.“ Mit dem Gedanken, dass sich ein Katzenjäger gezielt auf die Lauer legt und die Tiere einfängt, kann sich Alge nicht anfreunden. Eindeutig ausschließen kann er es aber auch nicht.

Unter Auto geraten

Davon will Karl-Heinz Hanny, ehrenamtlicher Tierretter, gar nichts wissen: „Das glaube ich beim besten Willen nicht. Wenn jemand viele Katzen haben möchte, dann hätte er es leichter, wenn er sie züchten würde.“ Seit rund zehn Jahren ist Hanny bereits im Dienst der Tiere unterwegs. Dabei konnte er ein „Phänomen“ feststellen. „Katzen, die unter einem Jahr alt sind, verlassen häufig ihr Revier. Egal wie gut sie versorgt wurden. Da kommt das Wildtierverhalten wieder durch“, ist sich der Tierfreund sicher. Und ein Großteil dieser Katzen würde dann unter ein Auto geraten. „Täglich werden in Vorarlberg zwei bis drei Katzen überfahren. Das ist nun mal so.“ Aktuell sind beim Vorarlberger Tierschutzheim 41 Katzen vermisst gemeldet. Wöchentlich gibt der Tierretter dort circa fünf Vierbeiner ab. Vielleicht ist Pauline auch einmal dabei. „Ich hoffe so sehr, dass sie bald bei mir ist“, gibt Ursula Presslauer die Hoffnung nicht auf.

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