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Mühevoller Aufbau Götzner Geschichte

Die Sanierungen der Burg Montfort laufen
Die Sanierungen der Burg Montfort laufen ©Michael Mäser
In mühsamer Kleinarbeit wird seit Jahren an der Ruine Montfort gearbeitet, damit das Götzner Wahrzeichen auch für künftige Generationen Götzner Geschichte erlebbar macht.
Sanierung Burg Montfort

Götzis. (mima) Die Burg Montfort in Götzis wurde, so vermutet man, in den Jahren zwischen 1311 und1319 von den Grafen von Montfort erbaut. In einem Teilungsvertrag der Herrschaft Feldkirch wird sie 1319 erstmals erwähnt. Nachdem 1693 der letzte hier wohnende Burgverwalter Ulrich Koch starb, begann Ende des 17. Jahrhunderts der Verfall von Neu-Montfort.

Spezielle Mörtelrezeptur notwendig

Im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts stürzten bereits größere Teile des Bergfrieds ein und so kam es bereits im Jahre 1913 zu den ersten Sicherungsarbeiten. Weitere umfangreiche Reparaturen erfolgten in weiterer Folge nach dem Ersten Weltkrieg sowie in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. 1992 stürzte ein Fenster der Südostwand ein und bald darauf führte ein Erdbeben zu schweren Mauerrissen in der Ostecke. In den folgenden Jahren starteten umfangreiche Sanierungsmaßnahmen bei der Ruine Montfort, damit die Mauern nicht auseinanderdrifften und einstürzen. Dem Burgbauexperten Otto Summer ist es dann auch gelungen, mit einer Rekonstruktion des Mörtelrezeptes eine Alternative zum modernen Spritzbeton zu finden, damit das Mauerwerk wieder festen Halt hat. „Der spezielle Mörtel kommt dem ursprünglichen Baumaterial sehr nahe und daher fügt er sich auch perfekt in das alte Mauerwerk ein“ so Otto Summer. Kaputte Mörtelstellen mussten nun herausgekratzt und mit dem ursprünglichen Mörtel neu verfugt werden. „Die Arbeiten der letzten Jahrzehnte hatten das Ziel, das Mauerwerk zu stabilisieren, zu restaurieren und vor allem Schäden aufgrund älterer Sanierungsversuche mit Spritzbeton wiedergutzumachen, die damals zwar Stand der Technik waren, aber mehr Schaden als Nutzen angerichtet haben“, erklärt Christoph Kurzemann vom Verein Neu-Montfort.

Eingestürzte Mauer wird wieder aufgebaut

Bereits seit Jahren ist der fünfstöckige Wohnturm der Burg Neu-Montfort eingerüstet und abgestützt. In diesem Jahr wurde intensiv an der Südostseite der Ruine gearbeitet. Auf Grund des desolaten Zustands des Mauerwerks war es dabei nötig, einen Teil der Mauer mit Spanngurten zu sichern, damit in weiterer Folge von unten nach oben in mühsamer Kleinarbeit der aufgespritzte Beton weggeschremmt und die von Hand gemischte neue Mörtelmasse eingebracht werden kann. So wird nun versucht ein Teil der eingestürzten Mauer wieder aufzubauen. Das passende Baumaterial wurde in einem abbruchreifen alten Haus in Götzis gefunden, dessen Steine aus dem Natursteinkeller passen optimal für den Mauerbau der Ruine Montfort. Für die diesjährigen Sanierungsmaßnahmen stellte die Gemeinde Götzis als Eigentümerin der Burgruine rund Euro 90.000,– zur Verfügung, wobei an die zwei Drittel dieser Kosten als Förderung wieder an die Gemeinde zurück fließen. Nach der Restaurierung der Mauern, ist auch eine Form der Überdachung angestrebt, da das Gebäude natürlich auch von oben starken Witterungsereignissen wie Regen, Schnee und Eis ausgesetzt ist. Ziel der Marktgemeinde Götzis ist es, die kostenintensiven Sanierungsarbeiten am Mauerwerk, welche alle in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt erfolgen, auch in den nächsten Jahren fortzuführen, damit das Götzner Wahrzeichen „Ruine Montfort“ auch für künftige Generationen Götzner Geschichte erlebbar macht.

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