Mordversuch - Prozess gegen 18-jährigen Asylwerber in Vorarlberg

Zu Verhandlungsbeginn bekannte er sich nicht schuldig in Bezug auf den Mordversuch, aber schuldig der schweren Körperverletzung.

Verteidiger sieht keine Tötungsabsicht

Verteidiger German Bertsch betonte in seinen einführenden Worten, dass sein Mandant zu keinem Zeitpunkt irgendeine Tötungsabsicht gehabt habe. “Das war nie in seinem Kopf”, unterstrich er. Der 18-Jährige sehe aber ein, dass – wenn man mit einem Messer auf einen Menschen einsteche – eine schwere Körperverletzung vorliege.

Lebensgefährliche Verletzungen

Die Auseinandersetzung trug sich in einer als Asylunterkunft angemieteten Privatwohnung zu. Im Rahmen einer Geburtstagsfeier konsumierten mehrere untereinander bekannte 16- bis 18-Jährige zunächst reichlich Alkohol, ehe es am späteren Abend zum verbalen Streit und zu Tätlichkeiten kam. Beim Eintreffen der Polizei lag ein 18 Jahre alter Afghane vor dem Haus am Boden und wies mehrere Stichverletzungen am Rücken auf. Die akute Lebensgefahr durch einen Lungenstich konnte durch eine Notoperation im LKH Feldkirch gebannt werden. Ein 17-jähriger Iraner erlitt erhebliche Schnittverletzungen an der Hand.

Iraner wehrte sich gegen Festnahme

Für beide Verletzungen soll der 18-Jährige Angeklagte verantwortlich sein. Er ist angeblich mit einem Küchenmesser auf die beiden Opfer losgegangen. Gegen seine Festnahme am Tatort wehrte sich der Angeklagte vehement.

Der Prozess unter dem Vorsitz von Richterin Sonja Nachbaur wurde bis 18.00 Uhr angesetzt. Sieben Zeugen waren geladen.

(APA)