Er habe laut Polizei viele negative Erfahrungen, die er subjektiv gemacht hat, auf die Partei projiziert.
Der mutmaßliche Doppelmörder, der zuletzt im Geschäft seiner Lebensgefährtin als Lebensmittellieferant mitarbeitete, soll wenige Tage vor der Bluttat den Entschluss gefasst haben, an der Gesellschaft ein Exempel zu statuieren. Als Opfer erkor er sich dabei den 87-jährigen Mann und seine 85-jährige Frau aus. Er unterstellte den beiden einen Bezug zur FPÖ, der aber wohl nicht bestanden haben dürfte. Er kannte das Paar, weil er den beiden zweimal wöchentlich Waren lieferte.
Am Freitag erdrosselte der Mann zunächst die arglose Frau, anschließend tötete er ihren Gatten mit einem Messer und einem Stock. Dann legte er Feuer. Wenig später entdeckte die Feuerwehr die Leichen der beiden Opfer. Der Verdächtige stellte sich kurz darauf selbst bei der Polizei. Die Pensionisten hätten den Tunesier nicht schlecht behandelt, sondern ihn sogar finanziell unterstützt, hieß es vonseiten der Ermittler.
Österreichs Politiker melden sich zu Wort
Am Samstagabend äußerte sich neben Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu der Bluttat. In einem Facebook-Posting sprach er der Familie und den Angehörigen sein aufrichtiges Beileid aus: “Ich bin zutiefst entsetzt und schockiert, mit welchem Hass und mit welchem Gewaltpotenzial der radikal-islamistische Täter vorgegangen ist.”
FPÖ-Chef Strache kommentiert auf Facebook
Grüne Buchmayr: “Unerklärbare Wahnsinnstat”
Eine politische Reaktion zur Tat kam am Sonntag auch von den Grünen. Die oberösterreichische Landessprecherin Maria Buchmayr zeigte sich in einer Aussendung tief betroffen und fassungslos: “Dass dabei vom Täter laut Polizei noch ‘politische Motive’ sowie ‘Rache und Vergeltung an der Gesellschaft’ geltend gemacht wurden, macht diese Wahnsinnstat für mich umso unerklärbarer.”
Die Ermittler sehen den Täter allerdings nicht in der Nähe der radikalislamischen Szene. Der Mann habe ein religiöses Leben geführt, der politische Islam habe ihn jedoch nicht interessiert, betonte der oö. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl Samstagmittag bei einem Hintergrundgespräch. Der Tunesier sei bisher weder durch Radikalisierungstendenzen aufgefallen noch einschlägig vernetzt.
(APA)
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