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Moody's schließt Neubewertung österreichischer Banken ab

Die Raiffeisen-Landesbank Tirol (RLB Tirol), die Raiffeisenlandsbank Vorarlberg (RLB Vorarlberg) und der Raiffeisenverband Salzburg (RVS) wurden jeweils um eine Stufe auf "Baa1" abgestuft
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol (RLB Tirol), die Raiffeisenlandsbank Vorarlberg (RLB Vorarlberg) und der Raiffeisenverband Salzburg (RVS) wurden jeweils um eine Stufe auf "Baa1" abgestuft ©VOL.AT/Schwendinger
Die BAWAG P.S.K. und die beiden Raiffeisenlandesbanken Tirol und Vorarlberg weisen nach Abschluss der Neubewertung durch die US-Ratingagentur Moody's die beste Bonität unter den heimischen Großbanken auf. Auch die Hypo Landesbank Vorarlberg erreichte das gleich Rating.

Erst dahinter folgen gleichauf die Erste Group, UniCredit Bank Austria und Raiffeisen Bank International (RBI), Raiffeisen Zentralbank (RZB) und die restlichen Raiffeisenlandesbanken.

Eine Neubewertung der Banken ist unter anderem durch die Einführung der europäischen Bankenunion erforderlich geworden. Durch die Bankenunion können die Banken in der Regel nicht mehr mit einer staatlichen Unterstützung rechnen. Die Banken müssen sich künftig weitgehend auf ihre eigene Finanzstärke verlassen.

Während das Langfrist-Rating der BAWAG um eine Stufe verbessert wurde, blieb es bei Erste Group, Bank Austria und Raiffeisen Bank International (RBI) unverändert. Die Kommunalkredit wurde um zwei Stufen herabgestuft. Der Ausblick ist für die BAWAG “positiv”, für die RBI “negativ”, für die anderen Großbanken “stabil”.

Heta mit “Aaa”-Ranking

Die BAWAG sowie die Landesbanken von Tirol und Vorarlberg sind mit einem Langfrist-Rating von “Baa1” die am besten bewerteten operativ tätigen Banken in Österreich. Ebenso ein “Baa1”-Rating erreicht unter anderem die Hypo Landesbank Vorarlberg.

Erste Group, Bank Austria und RBI bzw. RZB sowie die übrigen Raiffeisenlandesbanken sind mit “Baa2” eine Stufe schlechter bewertet. Die Kommunalkredit hat ein “Ba3”-Rating. Die in Abwicklung befindliche notverstaatlichte Heta (Ex-Hypo Alpe Adria Bank) erhielt wegen der Garantie des Staates das Republik-Rating “Aaa”.

Den österreichischen Banken attestiert Moody’s solide Finanzkennzahlen. Herausforderungen würden aber weiter bestehen. Positiv hebt die Ratingagentur das stabile operative Umfeld und die allgemein sich verbessernde Finanzstabilität hervor. Unterstützt werde das stabile Umfeld auch von der hohen Kreditwürdigkeit Österreichs, der soliden wirtschaftlichen Entwicklung und geringen Arbeitslosigkeit. Unterschiede im Rating der Banken würden sich unter anderem durch das Ausmaß ergeben, in dem die Institute im risikoreicheren Osteuropa engagiert seien.

Bei der BAWAG wurde das Langfrist-Rating – für Einlagen und vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten – sowie das Emittentenrating um eine Stufe von “Baa2” auf “Baa1” verbessert. Der Ausblick ist “positiv”. Darüber hinaus wurde das Standalone-Rating (Baseline Credit Assessment/BCA) der Bank auf “baa3” sowie das Rating für nachrangige Verbindlichkeiten auf “Ba1” angehoben.

 “Stabiler” Ausblick bei Erste Group

Für die Erste Group bestätigte Moody’s das bisherige Langfrist-Rating mit “Baa2”. Der Ausblick wird als “stabil” eingestuft. Das Standalone-Rating (BCA) wurde mit “ba1” bestätigt. Auch für die UniCredit Bank Austria wurde das Langfrist-Rating “Baa2” bestätigt, das Standalone-Rating aber um eine Stufe auf “ba2” abgestuft. Der Ausblick ist “stabil”. Das Langfrist-Rating der Tochter card complete wurde mit “Baa3” bestätigt, der Ausblick mit “stabil” bewertet.

Die Kommunalkredit Austria verlor beim Langfrist-Rating zwei Stufen und wird nunmehr mit “Ba3” bewertet. Auslöser war der Verlust von drei Wertungsstufen beim Standalone-Rating, das jetzt mit “b3” bewertet wird. Wesentlicher Grund dafür ist die Verringerung der staatlichen Unterstützung. Das Rating steht unter Beobachtung.

Ebenfalls bestätigt wurde das “Aaa”-Rating für die nachrangigen Heta-Verbindlichkeiten von 1 Mrd. Euro, die im Dezember 2012 emittiert wurden und für die es eine Garantie der Republik Österreich gibt. Österreich hält ein Moody’s-Rating von “Aaa” mit stabilem Ausblick.

Die Raiffeisen Banken-Gruppe bzw. acht ihrer Mitglieder wurden ebenfalls neu bewertet. Bestätigt wurde dabei das Langfrist-Rating für die Raiffeisen Bank International (RBI) mit “Baa2”. Der Ausblick ist “negativ”, was Moody’s mit der anhaltenden Verletzlichkeit gegenüber extremen Risiken, dem weitreichenden Abbau- und Restrukturierungsprogramm und den unsicheren Aussichten begründet.

Moody’s erwartet vor allem, dass die anhaltenden Herausforderungen in den Kernmärkten der RBI – inklusive Russland und der Ukraine – signifikanten Druck auf die Kapitalisierung und Profite ausüben werden. Auch der erstarkte Schweizer Franken dürfte die Kapitalsituation etwas verschlechtern.

Raiffeisen Vorarlberg abgestuft

Das Langfrist-Rating für die Raiffeisen Zentralbank (RZB) wurde um eine Stufe auf “Baa2” verbessert, für die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) und Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) dagegen jeweils um eine Stufe auf “Baa2” herabgestuft. Das Standalone-Rating der RLB NÖ-Wien wurde mit “ba1” bestätigt, jenes für die RLB OÖ wurde um zwei Stufen auf “ba2” abgestuft.

Die Raiffeisenlandesbank Steiermark (RLB Steiermark) wurde um zwei Stufen auf “Baa2” abgestuft, ihr Standalone-Rating ebenfalls um zwei Stufen auf “ba1” verringert.

Die Raiffeisen-Landesbank Tirol (RLB Tirol), die Raiffeisenlandsbank Vorarlberg (RLB Vorarlberg) und der Raiffeisenverband Salzburg (RVS) wurden jeweils um eine Stufe auf “Baa1” abgestuft, im gleichen Ausmaß verschlechterten sich die Standalone-Rating und liegen jetzt bei “baa3”.

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