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Mohren-Bashing beim Szene Open Air: Deutsche Bands kritisieren Ländle-Bier

Das Mohren-Logo kommt immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik.
Das Mohren-Logo kommt immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik.
Lustenau - "Danger Dan" von der Antilopen Gang legte sich extra ein T-Shirt mit dem Aufdruck "No Mohr" zu und Kraftklub-Sänger Felix unterstellte dem Vorarlberger Traditionsunternehmen gar Rassismus. Dafür heimste er sich zahlreiche Buh-Rufe ein.
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Felix von Kraftklub erklärte während seines Auftritts beim Szene Open Air in Lustenau, dass er Becks trinke und fragte nach, welchen Gerstensaft das Publikum am liebsten zu sich nimmt. Auf die Antwort Mohren hin kritisierte er das Logo und den Namen der Marke als rassistisch und forderte die Anwesenden auf, einen Mittelfinger gegen Rassismus zu erheben. Auch wenn er von ein paar Fans unterstützt wurde, waren die Festivalbesucher mit den Buh-Rufen wohl deutlich in der Überzahl.

mohren-kraftklub
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Auch Tarek von K.I.Z. hat während seines Auftritts mit dem Publikum angestoßen. Er nahm in seiner Ansage aber alle mit Mohrenbier in der Hand aus, mit diesen stoße er nicht an. Auch im VOL.AT-Gespräch kritisierte er Mohrenbräu. Mit einem “No Mohr”-T-Shirt war “Danger Dan” von der Antilopen Gang beim Szene Open Air in Lustenau anzutreffen, der das Shirt extra für den Ländle-Auftritt erworben habe.

Hagen: “Information ist alles”

Wie Szene Open-Air-Organisator Hannes Hagen auf Anfrage festhält, hat sich bis dato noch nie eine Band geweigert aufzutreten. “Information ist alles”, sagt er, denn die Diskussion komme immer wieder auf. “Wenn man den Bands die Hintergründe und Geschichte zu dem Logo erzählt, wird es aber schnell verständlich.” Und dann würden die meisten auch backstage gerne zur Mohren-Flasche greifen.

hannes-hagen
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Mohren-Logo: Historischer Hintergrund

Immer wieder wird die Dornbirner Traditionsbrauerei – vor allem jenseits der Vorarlberger Grenzen – für ihr Logo kritisiert. Schnell wird dabei mit der Rassismus-Keule geschwungen. Das Logo hat einen historischen Hintergrund: Die Brauerei wurde 1784 von Josef Mohr gegründet, der seine Gastbraustätte “Zum Mohren” nannte. Der Kopf eines “Mohr” war dabei Bestandteil des Familienwappens, weshalb es dann auch in das Logo integriert wurde. Die Logo-Kombination bildet in abgewandelter Form auch heute noch die Bildmarke für das Unternehmen.

Hohe Sympathiewerte

Dass das Logo polarisiert, weiß man bei der Mohrenbrauerei natürlich, weshalb dem Thema auf der hauseigenen Homepage auch einen eigenen Part gewidmet hat. Dort ist nachzulesen: Die Marke “Mohrenbräu” ist seit über 200 Jahren fixer Bestandteil im Vorarlberger Leben. Unser “Mohr” hat Sympathiewerte wie kaum eine andere Marke in unserer Region und ist über die vielen Jahre zu einem Kulturgut geworden. Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass es für “Nicht-Vorarlberger” im ersten Moment überraschend sein mag. Betrachtet man es jedoch unter dem Gesichtspunkt, dass wir für unseren wertvollsten Besitz – unsere Marke – seit über 200 Jahren den Mohren verwenden, lässt dies den Einsatz sicherlich in einem anderen Licht erscheinen.

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(red./MS, MR)

Anitlopen Gang mit “No Mohr”-T-Shirt

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