„Kurze Transportwege sind das Wichtigste, wenn es um das Tierwohl geht“, ist Benno Feldkircher überzeugt. „Ich möchte mit einem mobilen Schlachtbetrieb arbeiten und so möglichst tierfreundlich schlachten. Das wirkt sich auch sehr positiv auf die Fleischqualität aus, denn Stresshormone, die vor der Tötung ausgeschüttet werden, gehen direkt ins Fleisch. Durch einen mobilen Schlachtbetrieb sind die Tiere davor in einer gewohnten Umgebung und haben deutlich weniger Stress“, betont der Harder. Bisher kommt sein Anhänger nur bei Hofschlachtungen für den Eigengebrauch sowie die bäuerliche Direktvermarktung zum Einsatz. „Ich habe darüber schon mit vielen Bauern geredet und insbesondere kleinere Betriebe würden so eine Möglichkeit sehr begrüßen“, sagt Feldkircher. Beispiele aus Deutschland würden außerdem zeigen, dass diese Praxis auch in deutlich größerem Maßstab realisierbar ist.
„Auf Bundesebene prüfen“
Dieses Vorhaben hat er auch beim Land Vorarlberg angekündigt, weshalb kürzlich Landesrat Erich Schwärzler in Hard war, um den Schlacht-Anhänger von Benno Feldkircher zu begutachten. „Es ist sehr schön, dass es Initiativen gibt, um die uns so wichtige Regionalität bei Lebensmitteln zu bewahren. Irgendwo muss man anfangen und jetzt geht es eben daran, die gesetzlichen Voraussetzungen für das Vorhaben von Benno Feldkircher auf Bundesebene zu prüfen“, sagt Schwärzler, nachdem er sich den Wagen des Harders angesehen hat. Da es in Österreich bisher nichts Vergleichbares gibt, hatte der Landesrat beim Termin in Hard auch Landesveterinär Norbert Greber und einen Mitarbeiter der zuständigen Bezirkshauptmannschaft dabei. „Schlachten bei Hof für die bäuerliche Direktvermarktung ist eine Sache, aber wenn es in die gewerbliche Vermarktung geht, müssen insbesondere bei der Hygiene viel höhere Standards erfüllt werden“, erklärt der Landesveterinär.
„Hoffe, es macht Schule“
Benno Feldkircher erhebt mit seiner Idee überhaupt keinen Anspruch auf Exklusivität: „Mein Schlachtanhänger ist weder für große Mengen, noch für große Tiere ausgelegt. Darum hoffe ich eigentlich, dass das Beispiel im Ländle Schule macht!“, betont der Harder.
„Unbedingt die Metzger mit einbinden!“
Simon Vetter, Vetterhof Lustenau: „Toll, dass im Ländle solche Alternativen ins Spiel gebracht werden und das Land ihnen gegenüber auch aufgeschlossen ist. Das Konzept eines mobilen Schlachtbetriebs finde ich sehr interessant. Wichtig ist hierbei aber, unbedingt die Metzger mit einzubinden, denn ohne sie ist so etwas wohl kaum vernünftig realisierbar.“
(WANN & WO)
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