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Mitte Mai wird gebohrt

Großbaustelle am Fuße des Zanzenberges: Startgrube für Bohrmaschine wird ausgehoben.
Großbaustelle am Fuße des Zanzenberges: Startgrube für Bohrmaschine wird ausgehoben. ©Josef Hagen
Vorbereitungen für den Entlastungsstollen durch den Zanzenberg in der Endphase.


Dornbirn. Die Vorbereitungen für den Anstich des Hochwasser­entlastungsstollens durch den Zanzenberg laufen auf Hochtouren. Die Startgrube für die Bohrmaschine ist so gut wie fertig, in zwei bis drei Wochen soll laut Plan mit der Bohrung des rund 470 Meter langen Tunnels in Richtung Steinebach begonnen werden.

Das 6,4 Millionen Euro teure Projekt geht nicht ohne Verkehrsbehinderungen über die Bühne. Die Vordere Achmühlerstraße von der Gechelbachgasse bis zur Einmündung Weißachergasse ist für rund eineinhalb Jahre gesperrt. Lediglich für Fußgänger wird der Gehsteig im Baustellenbereich frei gehalten. Verlegt werden musste auch der Einstieg in den Fußweg auf den Zanzenberg. Die von der Sperre betroffenen Anrainer werden laufend über den Stand der Bauarbeiten informiert. Eine erste Versammlung fand bereits statt.

Erschütterungsarm bohren

Die Bohrung der Entlastungsleitung erfolgt mittels eines grabenlosen Rohrvortriebsverfahrens von der Startgrube aus bis zum Fassungsbauwerk im Steinebach. Es wird das Microtunnelingverfahren angewendet, da dies eine erschütterungsarme Bohrung ermöglicht. Vom Ausgang des Tunnels in Richtung Dornbirner Ache wird im Straßenbereich eine rund 200 Meter lange Leitung in offener Baugrube verlegt. Eingebaut werden Stahlbetonrohre mit einem Innendurchmesser von 2000 Millimeter. Im Hochwasserfall können dann bis zu 20 Kubikmeter Wasser pro Sekunde mittels eines „Tiroler Wehrs“ aus dem Steinebach durch den ­Zanzenbergtunnel in die Dornbirner Ache abgeleitet werden. In den vergangenen Jahren wurden im Bereich des Steinebachs, der ab der Querung mit der Kehlerstraße zum Fischbach wird, bereits Projekte zur Verbesserung des Hochwasserschutzes umgesetzt.

Ziel des wohl spektakulärsten Hochwasserschutzprojektes Dornbirns ist die Reduzierung der Überflutungsgefahr im Unterlauf des Fischbachs, der dort teilweise durch dicht besiedeltes Gebiet führt. Untersuchungen haben gezeigt, dass mit dem Bau des Stollens die Gefahr am besten in den Griff zu bekommen ist. Dass der Siedlungsraum von Dornbirn im Einzugsbereich eines großen Entwässerungsgebiets liegt, zeigen unter anderem die mitunter raschen Schwankungen des Wasserstands in der Dornbirner Ache. Weite Teile des Dornbirner Hinterlandes werden über die Ache sowie verschiedene Bachläufe im Stadtgebiet entwässert.

In den kommenden Jahren plant die Stadt weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Hochwassersicherheit, unter anderem in Bereich Haselstauden. Eines der bislang größten Projekte, die Verbauung des Fallbachs, ist bereits seit Jahren fertig. Erst durch diese Maßnahme war es möglich, dass etwa das Betriebsgebiet im Wallenmahd weiter wachsen kann, weil die Überflutungsgefahr im südlichen Hatlerdorf wesentlich reduziert wurde.

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