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Mitanand frisch, regional und saisonal kochen

Das Kantine L- Team
Das Kantine L- Team ©Christof Egle
In der Kantine L kochen Menschen mit besonderer Leidenschaft.
Kantine L.

 

 

Feldkirch. Um halb zwölf ist es noch ruhig in der Kantine L. in der Pädak in Feldkirch und im Gymnasium Schillerstrasse. Die Mitarbeiter waren aber schon mehrere Stunden fleißig und so sind sie gewappnet für den Ansturm der hungrigen Gäste. Wie immer stehen zwei Menüs zur Auswahl, einmal mit Fleisch und eine vegetarische Alternative.

Die Kantine L. in Feldkirch ist einer von zehn Standorten im ganzen Land, die von der Lebenshilfe Vorarlberg betrieben werden. Verantwortlich dafür zeichnet sich Gastronomie Leiter Georg Eberharter. Der gebürtige Tiroler ist Gastronom durch und durch, nach vielen Jahren in verschiedenen Hotels in Österreich und der Schweiz, hat er bei der Lebenshilfe seine Berufung gefunden. „Die Kantine L. ist ein Projekt zur Integration von Menschen mit speziellen Bedürfnissen, vor allem mit intellektuellen Beeinträchtigungen“, erklärt Eberharter. „Bei uns lernen sie grundlegendes Wissen in der Gastronomie, mit dem Ziel, dass sie den Sprung in den regulären Arbeitsmarkt schaffen.“ An den verschiedenen Standorten arbeiten rund 40 Mitarbeiter, das System funktioniert überall gleich, auch das Sortiment ist zu zwei Drittel gleich, es gibt aber regionale Unterschiede. „Wir greifen dabei auf einen Pool von circa 25 regionalen Lieferanten zurück, die uns saisonal frisch beliefern. Tiefkühlware und Convenience Produkte versuchen wir so gut es geht zu vermeiden“, erläutert Eberharter das Konzept. Die Lebenshilfe hat den Vorteil, als Non Profit Organisation, keinen Gewinn machen zu müssen. So bekommen die Gäste ihr Mittagessen nicht nur frisch, sondern auch zu einem sensationellen Preis.

Rund 400.000 Mittagsmenüs gehen jährlich über die Theke, nicht mit eingerechnet sind die Essen für Firmen, Catering, und den Kiosk im Wildpark, der bekanntlich ebenfalls von der Lebenshilfe betrieben wird.

Als sich die Türen zur Kantine öffnen, strömen die Gäste herein. Vor allem Schüler und Lehrer sind es, die sich bunt gemischt in der Reihe anstellen und gekonnt und professionell bedient werden. Viele Stammgäste sind dabei, die jeden Tag kommen. Man sieht deutlich es schmeckt, die Teller kommen leer zurück, wer gerne einen Nachschlag hätte der bekommt das natürlich auch noch gerne. Zufriedene Gesichter bei den Gästen und auch beim Personal. Ein ganz normaler Tag, in einer ganz normalen Kantine, mit nicht ganz normalen Rahmenbedingungen. CEG

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