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Mit Zivilcourage gegen Multikonzerne

Politische Veränderung führt laut Werner-Lobo nur über persönliches Engagement.
Politische Veränderung führt laut Werner-Lobo nur über persönliches Engagement. ©Laurence Feider
Klaus Werner-Lobo in Dornbirn

Bestsellerautor Klaus Werner-Lobo referierte über sein Buch und lud zur Diskussion.

 

Dornbirn. „Heute sprechen wir über Macht – und zwar über die großer Konzerne, die ihre Macht auf Kosten von Gesellschaft, Umwelt und Demokratie missbrauchen und über unsere Macht, sie in die Schranken zu weisen“, so begrüßte Autor, Journalist, Schauspieler und Noch-Gemeinderat Klaus Werner-Lobo die Gäste im Festsaal des Bundesgymnasium Dornbirn.

Macht der Konzerne

Werner-Lobo war auf Einladung vom Weltladen Dornbirn, in Kooperation mit dem Weltladen Wolfurt, dem  Verein Aktion Eine Welt Dornbirn und der Agentur Südwind in Vorarlberg, um über sein aktualisiertes und neu aufgelegtes „Schwarzbuch Markenfirmen – Die Welt im Griff der Konzerne“ zu sprechen. Bereits seit den Recherchen zur Erstauflage 2001 weiß Klaus Werner-Lobo, dass es „kein einziges multinationales Unternehmen gibt, das nicht Ausbeutung betreibt.“

Tiefe Einblicke

Die im Buch von Klaus Werner-Lobo und Hans Weiss präsentierten Fakten rund um die neuen Global Player wie Amazon, Facebook oder Google aber auch zu altbekannten Machenschaften, sind peinlich genau recherchiert und belegt. „Dass unsere Vorwürfe stimmen, beweist auch der Umstand, dass bis heute kein einziges Unternehmen uns verklagt hat“, so Werner-Lobo. Für die Recherchen hat sich der Journalist mehrfach eine falsche Identität zugelegt und  als korrupter Pharmahändler oder Rohstoffhändler einen tiefen Einblick in die ausbeutenden Machenschaften der weltweit agierenden Konzerne bekommen.

Angst und Macht

Was Werner-Lobo dabei am meisten aufregt ist, dass immer mehr Menschen in Armut leben während sich ein paar wenige immer mehr bereichern. „Es liegt am Zusammenhang zwischen Angst und Macht. Es wäre doch genug für alle da – mich macht es wütend, dass die Multikonzerne damit durchkommen.“ CSR (Corporate Social Responsibility)-Maßnahmen sind für ihn nichts anderes als Augenauswischerei und der Versuch, sich die Politik so zu organisieren, dass sie nur noch in den Diensten der Konzerne steht. Stichwort „TTIP“ – „durch ein derartiges Freihandelsabkommen, wird alles anklagbar, was Profit erschwert“, meinte Werner-Lobo und rief auf, sich an Gegenbewegungen zu beteiligen.

Aktives Engagement

„Wobei wir bei der zweiten Art von Macht wären, nämlich unserer Macht als Konsumenten, die darin liegt, uns aktiv zu engagieren, uns zu organisieren und gemeinsam aufzutreten. Durch persönliches Engagement wird politische Veränderung möglich“, ist Klaus Werner-Lobo überzeugt. Was es dazu braucht ist ein kritisches Selbstbewusstsein, eine Portion Zivilcourage sowie nette Menschen mit denen das gemeinsame Engagement Spaß macht.

 

Buchtipp:

Schwarzbuch Markenfirmen

Die Welt im Griff der Konzerne

Werner-Lobo Klaus, Weiss Hans

336 Seiten

Deuticke, 24.9.2014

ISBN 978-3-552-06259-7

 

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