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Mit Vollgas zu noch mehr E-Mobilität

Die vkw VLOTTE ist weiter auf Erfolgskurs – die Zahlen sprechen für sich, die Entwicklungen lassen auf mehr hoffen.

Geballte E-Mobilität auf 400 Quadratmeter. Die Mobilitätszentrale der vkw in Bregenz demonstriert eindrucksvoll, was in Vorarlberg in Sachen energieeffiziente und umweltfreundliche Antriebskonzepte in den vergangenen Jahren geschehen ist: Im Jahre 2009 als Projekt gestartet, hat sich die VLOTTE heute längst als Marke etabliert und die E-Mobilität ist in aller Munde. Die VN sprachen dazu mit Stefan Hartmann, E-Mobilexperte bei den vkw und Verfechter der mobilen Alternative.

Was überzeugt Sie, elektrisch mobil zu sein?
Seit Dezember 2013 bin ich mit meinem Renault Zoe elektrisch unterwegs und fahre am Tag nicht mehr wie 50 Kilometer. Somit ist das Elektroauto für mich eine super Alternative zu den herkömmlichen Verbrennern. Da ich mein E-Auto zu Hause und bei der vkw aufladen kann, ist für mich das Aufladen auch kein Problem. Bei Ausflügen in Vorarlberg nutze ich aber auch die öffentliche Ladeinfrastruktur wie beim Skigebiet Golm.

Die Mobilitätszentrale ist ein Treffpunkt für alle E-Auto- Interessierte. Was passiert bzw. was wird in diesem Zentrum angeboten?
Bei uns kann man sich produktneutral zu E-Autos beraten lassen. Neben den klassischen Anfragen kann man uns auch persönlich einen Besuch in Bregenz abstatten. Interessierte können sich über die aktuellen Fahrzeuge informieren lassen. Darüber hinaus kann man auch die E-Autos Probe fahren. Derzeit stehen sieben verschiedene Modelle zum Testen bereit. Zudem finden in der vkw Mobilitätszentrale regelmäßig Veranstaltungen zum Thema E-Mobilität statt.

Zu den regelmäßigen Besuchern zählen hier Schulklassen, Studenten, Unternehmen, Gemeinden und Interessierte. Dass dieses Angebot auch Anklang in der Bevölkerung und bei Unternehmen findet, zeigen die Zahlen aus dem vergangenen Jahr. So haben wir letztes Jahr über 300 Probefahrten durchgeführt und rund 1400 Interessierte haben sich zum Thema E-Mobilität beraten lassen bzw. an einer der Veranstaltungen teilgenommen.

Otto Normalverbraucher interessiert sich für ein E-Auto. Welche Vorgangsweise empfehlen Sie ihm?
Grundsätzlich empfehlen wir, sich im Vorfeld gut zu informieren und selber ein E- Auto zu testen. Hierzu bieten wir die Möglichkeit, ein Elektroauto für einmalig fünf Euro ein ganzes Wochenende lang zu testen. Über diesen längeren Zeitraum kann man sich mit dem Elektroauto intensiver vertraut machen. Zudem empfehlen wir, sich mit dem Thema des Ladens des Elektroautos frühzeitig auseinanderzusetzen und die Möglichkeit für das Laden im Eigenheim abzuklären. Die Frage über die Kosten, Finanzierung sowie mögliche Förderungen sind ohnehin ein wichtiger Bestandteil bei der Anschaffung, welche im Vorfeld abgeklärt gehören. Bei all diesen Fragen unterstützen wir Interessierte für E-Mobilität natürlich gerne.

Ein weiteres E-Auto ist gekauft. Können Sie uns die aktuellen Zahlen nennen?
Vergangenes Jahr wurden in Vorarlberg 327 reine batterieelektrische Elektroautos neuzugelassen. Übrigens, allein 2016 war der Wert an Neuzulassungen im Land doppelt so hoch wie im österreichweiten Vergleich. Initiativen wie die E-Pendlerförderung durch die vkw haben sicherlich zu diesem Anstieg geführt. In Vorarlberg kann man deshalb behaupten, dass wir auch weiterhin Spitzenreiter in Sachen Elektromobilität sind.

Was soll die Zukunft bringen?
Erkennbar ist bereits heute, dass es bei den Autoherstellern zu einem Umdenken in Richtung Elektromobilität kommt. Laut Volkswagen soll 2025 jedes vierte verkaufte Auto rein elektrisch sein. Auch andere Autohersteller haben ähnliche Ambitionen. Entscheidend für die Elektromobilität wird sein, dass die Ladeinfrastruktur für die E-Autos in den nächsten Jahren ausreichend geschaffen wird.

Lademöglichkeiten im Eigenheim, bei Wohnanlagen, beim Arbeitgeber oder an Plätzen, wo sich E-Autofahrer für einen längeren Zeitraum aufhalten wie beispielsweise bei Supermärkten, Einkaufszentren, Tourismusbetrieben, usw., sind dabei von entscheidender Bedeutung. Zudem ist es wichtig, die Bevölkerung, Unternehmen und Gemeinden weiterhin für das Thema der Elektromobilität zu sensibilisieren. Projekte, wie das im Walgau (siehe Text untenstehend), wo es um die Schaffung von Lademöglichkeiten sowie um die Bewusstseinsbildung geht, sind hier wichtige Initiativen, welche die E-Mobilität in Vorarlberg weiterbringen werden.

Immer wieder wird die Batterie der E-Autos als schwächelndes Glied in der Kette, gerade wegen ihres Gewichts, der Kosten, Ladekapazität, Umweltbelastung und Recyclingmöglichkeiten, genannt.
Was tut sich in dieser Hinsicht? Derzeit wird von vielen Unternehmen viel Geld in die Hand genommen, um den Akku effizienter und preisgünstiger zu gestalten. Aufgrund der großen Nachfrage werden die Preise künftig noch deutlich sinken und somit auch das Elektroauto deutlich günstiger machen. Parallel dazu wird die Energiedichte noch zunehmen. Selbst beim Thema ausgemusterte Akkus wird es zukünftig so sein, dass diese ein zweites Leben in Form eines stationären Batteriespeichers erhalten werden und erst dann recycelt werden. Die Rohstoffe, die in einem Akku stecken, können dann wieder für neue Akkus verwendet werden.

Und zu guter Letzt: Wem würden Sie die Anschaffung eines E-Autos im Speziellen empfehlen?
In Vorarlberg sind 95 Prozent aller täglichen Autofahrten kürzer als 50 Kilometer. Aus diesem Ansatz heraus ist für viele das Elektroauto auch mit den heutigen Reichweiten von etwa 150 bis 250 Kilometern eine echte Alternative. Zudem werden sich die künftigen Reichweiten in ein paar Jahren bei 300 bis 400 Kilometer einpendeln. Für Unternehmen lohnt sich die Anschaffung eines Elektroautos bereits heute. Neben den steuerlichen Vorteilen sowie der Sachbezugsbefreiung für Elektroautos für Dienstfahrten und den Förderbedingungen sind Elektroautos bei einer Vollkostenbetrachtung bereits günstiger als der vergleichbare Verbrenner. Viele Unternehmen in Vorarlberg haben aus diesem Grund auch schon größere Fuhrparkumstellungen auf Elektroautos vorgenommen.

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