Insgesamt 65 Orte in Wien können am 9. und 10. September kostenlos besucht werden. Die Veranstaltungsreihe “Open House” stammt eigentlich aus London und wurde vor 25 Jahren ins Leben gerufen. Inzwischen sind 30 Metropolen weltweit mit an Bord, Wien richtet die “Open House”-Tage zum vierten Mal aus. 65 Attraktionen sind heuer mit dabei, die Palette umfasst historische Staatsgebäude, experimentelle Wohnungen, Fabrikanlagen und moderne Büroprojekte.
Unbekannte Gebäude in Wien erkunden
“Die Idee ist, an einem Wochenende architektonisch hochwertige Gebäude vorzustellen, die normalerweise nicht oder kaum öffentlich zugänglich sind”, fasste Organisatorin Iris Kaltenegger am Donnerstag in einem Pressegespräch zusammen. 30.000 Besucher zählte das Format im Vorjahr.
Der Bogen spannt sich vom Kindergarten Maria Himmelfahrt im 12. Bezirk, der aus räumlich flexiblen Modulen besteht, über die fast raumschiffartige neue ÖAMTC-Zentrale in Erdberg bis zu einem inoffiziellen Wahrzeichen an der Triester Straße – dem Philips-Haus aus den 1960er-Jahren. “Das wird derzeit in Luxus-Apartments umgebaut. Also ist jetzt die einzige Möglichkeit, da mal reinzuschauen”, warb Mitinitiatorin Ulla Unzeitig.
“Open House”: Architektonische Klassiker und Geheimtipps in Wien
Das älteste Gebäude unter den heurigen Sehenswürdigkeiten ist die ehemalige böhmische Hofkanzlei am Judenplatz – ein im Barock von Fischer von Erlach errichtetes Palais aus dem frühen 18. Jahrhundert, in dem heute der Verwaltungsgerichtshof seinen Sitz hat. Nicht unbedingt ein Geheimtipp, aber als Klassiker schwer verzichtbar ist Otto Wagners Postsparkasse in der City.
Eher ungewöhnlich dafür das Umspannwerk Favoriten, ein besonderer Industriebau mit Sowjet-Anmutung aus den 1930er-Jahren. Im Donaupark wiederum gibt es das “Korea Kulturhaus” zu entdecken. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Sommerpavillon der Internationalen Gartenschau 1964, für die man eine Reihe von Bauwerken im Stil der Moderne errichtet hat. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern, wo innovative Wohnprojekte ebenso besucht werden können wie etwa das dortige Technologiezentrum.
Gebäude können an zwei Tagen besucht werden
Die meisten “Open House”-Standorte können an beiden Veranstaltungstagen, zumeist zwischen 10 und 17 Uhr, besucht werden. Neu im Programm sind heuer öffentliche Plätze, da sie gewissermaßen die “Scharniere der Stadt” darstellten. “Landschaftsplaner erklären, warum sie was wie gemacht haben”, so Kaltenegger. Auch für die anderen Locations gibt es kostenlose Kurzführungen – teilweise auch für Kinder. Anmeldungen sind nicht nötig.
Erstmals werden den Teilnehmern Pfade vorgeschlagen: ein historischer, ein zeitgenössischer und ein Grün-Parcours. Ein paar Highlights befinden sich übrigens in Niederösterreich. So zum Beispiel das Büro einer Baumschule. Das “52 Kubik” in Mödling ist lediglich aus Holz gebaut.
Weitere Informationen auf www.openhouse-wien.at
APA/Red.
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