Mit einem Mann erlebt man seine Wunder

Feldkirch. (sch) Das Theater am Saumarkt war ausverkauft – kein Wunder, es gab ja Kabarett. Auf der Bühne eine fahl beleuchtete männliche Schaufensterpuppe, nackt samt „Zumpferl“ (würde Manfred Deix ätzen). Aus dem Vorhang tritt ein etwas kauziger Mann in Tropengewand und Hut und beginnt als „Verhaltensforscher“ über Schöpfung, Evolution oder Steißgeburt zu dozieren, und erklärt, dass der Mann das einzige Lebewesen sei, das seinen Namen in den Schnee br… könne (auch Hemingway schreibt davon). Nun, das Manderl auf der Bühne ist der Wiener Kabarettist und Schauspieler Reinhard Nowak, wurde aber 1964 in München geboren. Er begann beim „Schlabarett“ neben Dorfer, Düringer und Händler. Spielte auch im „Simpl“ und wechselte bald zum populären Film-und TV-Schauspieler (z. B. „Angst“, „Muttertag“, „Die Lottosieger“). Derzeit ist er mit seinem neuesten Stück unterwegs, Titel „Das Wunder Mann“. Reinhard Nowak wechselte nun immer wieder das „Kostüm“ mit Alltagsgewand und schuf eine Reihe köstlicher Figuren, die alle etwas zum „Wunder Mann“ zu sagen hatten – ein Mix aus den verblichenen TV-Größen Otto König und Oswalt Kolle, vornehmlich den männlichen Unter-der-Gürtelline-Teil (siehe oben) betreffend, medizinisch korrekt (zum Teil) und harmlos-amüsant. Doch der Mann Reinhard hatte noch viel mehr zu bieten.

Tanzen, Küssen

Der ehemalige Dancing Star (2011) tanzte mit Publikumsdame einen Tango, zeigte seine schönen Füße, gab Kussunterricht, betrieb Sportgymnastik, hat sexy Bade-Shorts. Lieferte eine „Jedermann“-Parodie und spielte den Arzt Dr. Wunder, dem sich alle Türen öffnen, wenn er, egal, wo, ruft: „Lassen Sie mich durch, ich bin Arzt im Dienst!“
Reinhard Nowak ist ein flexibler Schauspieler-Kabarettist, der die Gags flott aneinanderreihte, thematisch uferte er allerdings ziemlich aus. Dem Motto „Das Wunder Mann“ entsprechend hätte man noch gerne mehr Wundersames vom berüchtigten „Starken Geschlecht“ mit seinem Gemächt und dessen evidenten Schwachstellen gehört.