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Miss Handelt: Präventionsprojekt junger Menschen gegen Gewalt

IfS-FrauennotWohnung (frauenhaus in vorarlberg) und das Frauenreferat der Landesregierung unterstützen Filmprojekt für junge Leute.

Eine von fünf Frauen wird in Österreich laut Schätzungen einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt durch einen nahen männlichen Angehörigen. Mit dieser traurigen Tatsache setzen sich derzeit rund 100 Jugendliche im Rahmen des österreichweiten Präventionsprojektes Miss Handelt auseinander. Sie produzieren kurze Videoclips, in denen sie über das Thema Gewalt an Frauen informieren und aufklären.

Miss Handelt ist eine gute Möglichkeit, ein schwieriges Thema wie Gewalt an Frauen für Jugendliche so aufzubereiten, dass sie einen Zugang finden. Junge Leute, die sich von den Medien Film und Video angezogen fühlen, können hier erste Filmerfahrungen sammeln. Gleichzeitig steht die Frage im Mittelpunkt, wie Frauen geholfen werden kann, die in ihrer Beziehung oder Familie Gewalt erleben. Die fertigen Clips werden dann im Rahmen eines Vermittlungsprogramms in Schulen und bei Informationsveranstaltungen gezeigt. Am 13. November 2009 wird das Projekt erstmals in Wels präsentiert. In Vorarlberg werden die Filmbeiträge im Dezember vorgestellt.

Am 28. Juli wurde „ungeschminkt“ – der Vorarlberger Beitrag zu Miss Handelt – gedreht. Der Clip von Clara Hämmerle und Johannes Nigsch unter der Leitung von Karin Fitz handelt von jenem wichtigen Moment, indem das Schweigen gebrochen wird. Tanja Kopf, Leiterin der IfS-FrauennotWohnung war bei den Dreharbeiten dabei. Sie betont, dass durch dieses Projekt vor allem junge Zielgruppen angesprochen werden. „Es ist wichtig das Tabuthema Gewalt immer wieder aufzugreifen. Es kann nicht oft genug wiederholt werden: Es gibt keine Rechtfertigung für Gewalt.“ Auch Monika Lindermayr , Leiterin des Frauenreferates des Landes Vorarlberg begrüßt dieses Präventionsprojekt sehr „Wir können nicht genug aufzeigen, dass Gewalt keine Lösung von Problemen ist“, betont Lindermayr.

IfS-FrauennotWohnung

„Der erste Schritt um aus einer Gewaltbeziehung auszubrechen ist der schwerste“, weiß Tanja Kopf. Wagt eine Frau diesen mutigen Schritt und verlässt ihren Partner, bietet die IfS-FrauennotWohnung die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Hier finden Frauen Raum und Zeit, um herauszufinden, was sie wirklich wollen, wie sie ihr Leben und jenes ihrer Kinder in Zukunft gestalten möchten.

„Frauen und ihre Kinder, die Schutz vor der Gewalt durch ihre Ehemänner, Lebensgefährten, Väter, Brüder und Bekannten brauchen, bekommen bei der IfS-FrauennotWohnung umgehend Hilfe“, so Kopf. Jeder Klientin steht im Rahmen des Entscheidungsprozesses eine Beraterin zur Seite. Diese begleitet, unterstützt und informiert. Dabei vertreten die Mitarbeiterinnen der IfS-FrauennotWohnung den Anspruch, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Die Entscheidung liegt alleine bei den betroffenen Frauen und wird von den Beraterinnen mitgetragen – egal wie sich die Frau entscheidet.

Die IfS-FrauennotWohnung ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 05572/29304 erreichbar. Jede Beratung und Hilfe erfolgt komplett anonym.

Kontakt und Information:

IfS-FrauennotWohnung

das frauenhaus in vorarlberg
Leiterin:Tanja Kopf
Postfach 187
6850 Dornbirn
Tel.: 05572/29304  (rund um die Uhr)

E-Mail: frauennotwohnung@ifs.at
www.ifs.at

Miss Handelt online:www.medienkulturhaus.at

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