Militärexperte zu Berufsheer: „Dann funktioniert nämlich nichts mehr“
Die Erfahrungen in anderen europäischen Ländern hätten zwar gezeigt, dass Modelle wie das „freiwillige soziale Jahr“ durchaus funktionieren können. Gerade im militärischen Bereich sehe die Situation aber „weniger rosig“ aus, so Stupka. Ohne entsprechende Erfahrungswerte in Österreich sei es deswegen nicht vernünftig „das Kind jetzt mit dem Bad auszuschütten“, sprich: Wehrdienst und Zivildienst abzuschaffen. Denn wenn das neue System nicht funktionieren sollte, „haben wir wirklich ein Problem, weil dann funktioniert nämlich nichts mehr.“
Für Großkatastrophen nicht geeignet
Zu den Plänen von Verteidigungsminister Darabos, die Truppenstärke nach Wegfall der Wehrpflicht zu reduzieren, meint Stupka, dass „Katastrophen auch mit weniger Mannstärke bewältigbar sind.“ Und zwar immer dann, wenn Spezialisten gebraucht werden, was etwa bei Lawinenabgängen der Fall ist. Das gelte natürlich nicht für Großkatastrophen. Denn im Ernstfall muss das Bundesheer neben Räumarbeiten auch polizeiliche Aufgaben übernehmen – und dann „kommt man mit geringen Mannzahlen natürlich sehr rasch an ein Ende.“
„Wird man Geld in die Hand nehmen müssen“
Für eher weniger realistisch hält Stupka das Ziel, den Übergang zum Berufsheer kostenneutral gestalten zu wollen. Denn schließlich könne man das bestehende System nicht von heute auf morgen verschwinden lassen. Eventuell sei eine Übergangsphase notwendige, in der die beiden Systeme parallel laufen. Gerade die vielen Bundesheerbediensteten müsste nach und nach pensioniert oder in andere Funktionen überführt werden: „Da wird man schon Geld in die Hand nehmen müssen.“
(MST)
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Andreas Stupka im Interview:
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