Migration im Ländle: Volksschulen im Fokus

Geht es nach der Vorarlberger FPÖ, sollte der Anteil an SchülerInnen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, auf 30 Prozent begrenzt werden. W&W hat sich an dieser Stelle die nackten Zahlen für die Volksschulen angesehen.

Situation in Vorarlberg

Im Ländle gibt es 162 Volksschulen. In 46 Einrichtungen beträgt der Migranten-Anteil über 30 Prozent, bei acht Schulen liegt der Anteil bei über 50 Prozent. Um die Kinder zu unterstützen, bietet das Land Sprachförderungen, mehr Ressourcen für Volksschulen sowie Sprachkompetenzlehrgänge für Pädagog­Innen.

5 Zahlen zu Vorarlbergs Schulen

4940 SchülerInnen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, besuchten im Schuljahr 2012/2013 die Volksschulen in Vorarlberg. Bei insgesamt 16.158 Schüler Innen ergibt das einen Anteil von 30,6 Prozent. Im Schuljahr 2007/2008 besuchten insgesamt 16.720 Kinder die Vorarlberger Volksschulen, davon 4053 SchülerInnen mit Migrationshintergrund. Zwar ist die Gesamtschülerzahl in diesen fünf Jahren um 560 SchülerInnen gesunken, der Anteil an SchülerInnen mit Migrationshintergrund jedoch um 887 SchülerInnen gestiegen. Das ist ein Zuwachs von 6,4 Prozent.

2911 SchülerInnen im Schuljahr 2012/2013 waren türkischer Abstammung. Damit bilden Kinder mit Türkisch als Erstsprache die größte Gruppe der SchülerInnen mit nichtdeutscher Muttersprache. Auf die Gesamtschülerzahl betrachtet, beträgt ihr Anteil 18 Prozent. Die zweite große Gruppe wird von Schüler Innen mit einer Sprache einer Volksgruppe aus dem ehemaligen Jugoslawien gebildet. Mit 966 Schüler- Innen im Schuljahr 12/13 liegt ihr Anteil bei 6 Prozent.

2551 Kinder waren mit Sprachförderbedarf in den Vorarlberger Kindergärten. Im darauf folgenden Schuljahr 2013/2014 wurden an den Vorarlberger Volksschulen in der Vorschulstufe 282 Schüler Innen mit nicht deutscher Muttersprache (davon 240 als außerordentlich) und in der ersten Schulstufe 1283 Schüler/innen mit nicht deutscher Muttersprache (davon 715 Schüler außerordentlich) geführt.

71,5 Prozent Migrantenanteil weist die Volksschule Bludenz St. Peter auf – der Spitzenwert in Vorarlberg. Von 123 Kindern insgesamt, besuchen 88 SchülerInnen migrantischer Herkunft die Bildungseinrichtung.

47 Volksschulen in Vorarlberg verfügen über einen Migrantenanteil von über 30 Prozent – von insgesamt 162 Volksschulen ist das rund ein Viertel.

„Die Möglichkeiten einer Umverteilung sind begrenzt“

„Die Zuordnung zu einer Schule ist durch das Pflichtschulerhaltungs-Grundsatzgesetz vorgegeben und richtet sich nach dem Wohnort. Ohne Änderung dieser bundes gesetzlichen Bestimmungen sind die Möglichkeiten einer Umverteilung beschränkt. Ebenso bedarf es einer bundesgesetzlichen Änderung bei einer allfälligen Einführung einer Obergrenze“ so Schullandesrätin Bernadette Mennel.

„Auswirkungen auf das Unterrichtsniveau“

Dieter Egger, Parteiobmann FPÖ Vorarlberg: „Der Anteil von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache ist in den vergangenen Jahren sowohl im Vorschul- als auch im Pflichtschulbereich stark gestiegen. Gerade in Ballungszentren und im Nahbereich der Vorarlberger Städte sind z. T. große Konzentrationen von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache festzustellen. Bildungsexperten und zahlreiche Studien bestätigen, dass ein Ausländeranteil von über 35 Prozent negative Auswirkungen auf das Lern- und Unterrichtsniveau sowie das Zusammenleben innerhalb des Klassenverbandes mit sich bringt. Wir treten daher seit langem dafür ein, den Anteil von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache in unseren Pflichtschulen mit max. 30 Prozent zu begrenzen. Nur so kann für alle Kinder ein effizienter Unterricht und ein entsprechender Lernerfolg sichergestellt werden.“

Alle 162 Volksschulen Vorarlbergs im Überblick

(WANN & WO)

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