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Migranten und Flüchtlinge wollen per Fernbus nach Deutschland

An der gesamten deutschen Grenze wird kontrolliert.
An der gesamten deutschen Grenze wird kontrolliert. ©Bundespolizei
Lindau - Jede Woche hält die deutsche Bundespolizei illegal einreisende Flüchtlinge auf - auch hinter der Vorarlberger Grenze. Ein beliebtes Transportmittel dabei sind die Fernbusse.

Die Bundespolizei Rosenheim kontrolliert die gesamte deutsche Grenze vom Bodensee bis Salzburg. Seitdem Deutschland im Rahmen der Flüchtlingskrise wieder Grenzkontrollen einführte, wird der Verkehr im gesamten Grenzraum kontrolliert. 2016 versuchten insgesamt 77.000 Personen die südbayrische Grenze illegal zu überschreiten, jedem achten wurde die Einreise verweigert (9.600 Personen). Im selben Zeitraum wurden 280 als Schleuser verdächtigte Personen verhaftet. 

77.000 Personen allein 2016

Im Laufe von 2016 ist die Zahl der illegalen Grenzübertritte stark zurückgegangen: Versuchten im Jänner 2016 noch 38.300 Personen die bayrische Grenze ohne gültige Papiere zu überschreiten, waren es im Dezember noch 1.240. Der überwiegende Teil davon in den Revieren Freilassing (Salzburg) und Rosenheim (Kufstein).

Keine Detailzahlen für Lindau/Hörbranz

Doch auch bei Lindau werden jede Woche illegal einreisende Migranten festgestellt. Wie viele es genau sind, kann Bundespolizeisprecher Rainer Scharf nicht sagen. “Wir versuchen es jedoch gerade zu vermeiden, Zahlen zu veröffentlichen, die ausschließlich auf eines unserer Reviere bezogen sind, da sonst unter Umständen ein verzerrtes Bild der Situation an der deutsch-österreichischen Grenze entstehen könnte.” Bei der Kontrolle konzentriert sich die Bundespolizei auf im hinteren Bereich geschlossene Fahrzeuge wie Lkw – und Fernbusse.

Mehrere Aufgriffe pro Woche

Wie viele illegal Einreisende allein in Reisebussen festgestellt werden, könne man nicht sagen. Man habe aber die Erfahrung gemacht, dass gerade an der bayrisch-österreichischen Grenze Migranten immer wieder die international verkehrenden Linienbusse setzen würden, um nach Deutschland zu kommen. “In den vergangenen Monaten hatte das Bundespolizeirevier Lindau solche Feststellungen im Durchschnitt mehrfach pro Woche”, bestätigt Scharf – vor allem in den Bereichen Kufstein und Salzburg.

Niedriger Preis macht Fernbusse attraktiv

Sofern die festgestellten Personen im Rahmen der Kontrolle keinen Asylgrund vorweisen können, werden sie den österreichischen Behörden übergeben. Jene mit einem möglichen Asylgrund werden nach der polizeilichen Kontrolle einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeführt. Die Präferenz für die Fernbusse erklärt man sich in Rosenheim damit, dass diese relativ kostengünstig sind. “Es kann im Einzelfall auch nicht ausgeschlossen werden, dass solche Busfahrten mutmaßlich von Schleusern organisiert werden”, räumt Scharf ein.

Gefälschte Reisedokumente

Dabei greife man scheinbar oft auf gefälschte Reisedokumente zurück, so die Erkenntnisse der deutschen Bundespolizei. Deshalb seien die deutschen Bundespolizisten darauf geschult, die Echtheit von Dokumenten einschätzen zu können, sowie ob es sich dabei um eine organisierte illegale Einreise durch Schleuser handelt.

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