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Metallerproteste im Ländle: Reger Zuspruch für Protestmaßnahmen

Die Metaller drohen mit Streiks.
Die Metaller drohen mit Streiks. ©Paulitsch/ÖGB
Nach den bislang erfolglos gebliebenen vier Lohnverhandlungsrunden haben die Arbeitnehmervertreter der Metaller zu Protestmaßnahmen aufgerufen. Die ersten Protestmaßnahmen erhalten in Vorarlberg enorm viel Zuspruch.

An die 1.500 Beschäftigte sind in den Betrieben Grass, Armstrong Metalldecken, Liebherr, der Firma Bertsch und Erne Fittings bereits dem Aufruf des Protestes gefolgt. „Der Unmut über das Verhalten der Arbeitgeberverter ist groß. Die Beschäftigten stehen voll hinter uns“, berichtet PRO-GE- und ÖGB-Landesvorsitzender Norbert Loacker. Bei den einberufenen Betriebsversammlungen wurde jeweils einstimmig eine Resolution zu den Forderungen und weitere Kampfmaßnahmen verabschiedet.

Kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld mehr

Loacker als Betriebsratsvorsitzender der Firma Grass hat am Donnerstag und am Freitag an den Standorten Höchst und Götzis seine Kollegen bei Betriebsversammlungen über den Stand der Verhandlungen informiert. Sollte es keinen Abschluss geben, könnte es für Berufsneueinsteiger laut Loacker in der Metallindustrie eine böse Überraschung geben. „Sollte kein neuer Kollektivvertrag zustande kommen, dann haben Neueinsteiger ab 1. November keinen Anspruch mehr auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld“, stellt Loacker fest. Das 13.

Reges Interesse an der Betriebsversammlung herrschte auch bei der Firma Liebherr in Nenzing. Dort ist Wolfgang Partel Betriebsratsvorsitzender. „Das Verhalten des Verhandlungsteams auf Arbeitgeberseite ist inakzeptabel“, kritisiert Partel. Für Partel stellt eine Lohnerhöhung auch eine wichtige Wertschätzung für die Leistungen der Mitarbeiter dar.

“Lohnerhöhung steht uns zu”

Thomas Tscherntschitz, Betriebsratsvorsitzender bei Armstrong-Metalldecken in Rankweil, schlug in dieselbe Kerbe. „Eine ordentliche Lohnerhöhung steht uns heuer einfach zu. Die Leute ärgern sich mittlerweile sehr darüber, dass von Arbeitgeberseite nur blockiert wird“, so Tscherntschitz nach der Versammlung. Ihn stört besonders, dass die Arbeitgebervertreter auch eine Anhebung der Lehrlingsentschädigung ablehnen. „Alle jammern über den Fachkräftemangel. Aber die Lehre mit einer höheren Entschädigung attraktiver zu machen, scheint für die Arbeitgeber tabu zu sein.“

Bei den Betriebsversammlungen wurde von den MitarbeiterInnen eine Resolution einstimmig verabschiedet. Darin wird die eigene Geschäftsleitung aufgefordert, ihre Interessenvertretung zu ernsthaften Verhandlungen zu bewegen. Die Arbeitnehmerverhandler sollen weiterhin 4 Prozent mehr Lohn fordern. Die MitarbeiterInnen haben zudem Kampfmaßnahmen, die bis hin zum Streik reichen, zugestimmt. Am Montag finden noch weitere Betriebsversammlungen in Vorarlberg statt.

(Red.)

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