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Messepark neu: Stadt schwenkt von klarem Nein auf verhaltenes Ja um

Bisher war die Stadt immer gegen mehr Verkaufsfläche. Das scheint sich nun zu ändern.
Bisher war die Stadt immer gegen mehr Verkaufsfläche. Das scheint sich nun zu ändern. ©VOL.AT/Hofmeister, Messepark
Dornbirn - Erweiterung ja, aber keine neuen Verkaufsflächen: Das war bisher die Messepark-Politik der Stadt. Unter der neuen Bürgermeisterin Andrea Kaufmann scheint sich das zu ändern. Nun muss nur noch die Raumplanung mitspielen.
Messepark soll größer werden
Inside Dornbirn wenig erfreut

Unter Andrea Kaufmanns (ÖVP) Vorgänger war die Politik der Stadt Dornbirn klar: Der Messepark darf wachsen, aber nur ein einem begrenzten Umfang. 2008 wurde bereits ein Anbau von 5.000 Quadratmetern auf dem Parkplatz Ost genehmigt – aber keine zusätzliche Verkaufsfläche. Neben Gastronomie und Dienstleistungsunternehmen hätte man damit nur auf die bereits genehmigten 17.500 Quadratmeter Verkaufsfläche aufstocken können. Derzeit nutzt man laut Geschäftsführer Burkhard Dünser etwas unter 17.000 Quadratmeter für den Verkauf – es wären also nur etwas über 500 zusätzliche Quadratmeter für den Verkauf möglich.

Stadtvertreter begrüßen Investitionsbereitschaft

Jetzt ist jedoch vieles anders. Die aktuellen Pläne der Familie Drexel sehen eine Aufstockung allein der Verkaufsfläche um 4.700 Quadratmeter vor, die bisherige Planung wird als nicht wirtschaftlich abgetan. Während der Beschluss von 2008 einstimmig war, stößt man nun bei der Stadt damit auf offene Ohren. “Grundsätzlich begrüßen wir, wenn sich ein starker Partner wie der Messepark attraktiver gestalten will”, erklärt Stadtamtsdirektor Hanno Ledermüllner. Auch Walter Schönbeck (FPÖ), Stadtrat für Hochbau, steht dem Vorhaben positiv gegenüber. “Wir begrüßen jeden wirtschaftlichen Investor, der in solchen Zeiten den Standort stärkt.”

Schönbeck erwartet Unterstützung für Innenstadt

Er betont die hohe Anzahl heimischer Unternehmen unter den Messeparkmietern. Er fordert jedoch eine Abstimmung mit der Dornbirner Innenstadt – und eine Unterstützung der dortigen Wirtschaftstreibenden. “Wenn die Stadt Millionen für die Messe Dornbirn hat, muss sie auch Geld für die Innenstadt haben”, erklärt der Gemeindepolitiker und spielt damit auf die Pläne für die Erweiterung der Fußgängerzone an. Aus dem klaren Nein Wolfgang Rümmeles zu mehr Geschäftsfläche wurde ein verhaltenes Ja.

Stadt erwartet keine Befangenheit der Bürgermeisterin

Pikantes Detail am Rande: Wolfgang Kaufmann, der Gatte der Bürgermeisterin, ist Expansionsleiter für Spar Vorarlberg und damit in Diensten der Familie Drexel, den Eigentümern des Messeparks. Stadtsprecher Ralf Hämmerle sieht hier jedoch keine Gefahr einer Befangenheit der neuen Bürgermeisterin. Er erwartet, dass sie in solchen Fällen durchaus Privates von Berufliches unterscheiden könne. Schlussendlich betreue er nicht den Messepark, sondern das Spar-Filialnetz.

Bauvorhaben widerspricht Raumplanung

Sobald die Baupläne eingereicht werden, werde es ein normales Bauverfahren geben, versichert man bei der Stadt Dornbirn. Dieses müsste nach heutigem Stand jedoch mit einer klaren Absage enden. Das Bauvorhaben entspricht klar nicht der Widmung des Grundstücks. Damit der Umbau zustande kommt, müsse die Stadt zuerst eine Änderung des Landesraumplans initiieren. Dieser wird dann in Abstimmung mit der Stadt gestaltet. Die Entscheidung, wie dieser angepasst wird liegt dann jedoch schlussendlich beim Land.

Land gibt Größe der Verkaufsfläche vor

“Für ein Bauvorhaben dieser Größenordnung bedarf es eines Landesraumplans”, bestätigt Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser. Nach einem dementsprechenden Beschluss der Stadt Dornbirn wird das Land das Vorhaben prüfen. Da wird auch die Frage aufkommen, wieviele Quadratmeter Verkaufsfläche aus der Sicht des Landes genehmigungswürdig ist. “Es wird intensive Diskussionen geben, ob und wieviel zusätzliche Verkaufsfläche notwendig ist”, kündigt Rüdisser an. Ein Ergebnis dieser Prüfung will er noch nicht vorwegnehmen. Er geht jedoch davon aus, dass man bis zum gewünschten Baubeginn im letzten Quartal 2015 ein Ergebnis vorweisen kann.

 

 

 

 

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