Wolff war am Dienstag mit Aufsichtsratschef Niki Lauda zu Besprechungen mit dem Rest der Teamführung um Technikdirektor Paddy Lowe in die Fabrik nach England geflogen. Rosberg und Hamilton befanden sich bereits im Urlaub in Südfrankreich bzw. in den USA. Mit beiden Fahrern wurde laut Wolff aber unabhängig voneinander jeweils eineinhalb Stunden telefoniert.
Teamanweisung geht vor
“Diese Sache ist damit aus der Welt geschafft”, sagte Wolff der APA – Austria Presse Agentur. Den Fahrern wurde aber eindringlich in Erinnerung gerufen, dass Teamanweisungen Folge zu leisten ist. “Wenn Paddy auf dem Funk etwas sagt, dann gilt das. Das ist zu befolgen, auch wenn es den Fahrern in diesem Moment irrational erscheint”, betonte der Wiener. “Wenn ich auf den Funk muss, dann ist es schon zu spät.”
Diese Vorgehensweise habe auch Hamilton akzeptiert. Der Engländer hatte Rosberg in Budapest trotz eines entsprechenden Funkspruchs nicht passieren lassen, obwohl dieser auf einer anderen Strategie unterwegs war. Am Ende reichte es für die Silberpfeile nur zu den Rängen drei und vier. In der WM führt Rosberg nach 11 von 19 Rennen elf Punkte vor seinem Stallrivalen.
Ungarn-GP ohne Folgen
Sanktionen hat Hamilton nach seinem Ungehorsam nicht zu befürchten. Wolff äußerte auch Verständnis für den Ex-Weltmeister. Eine bis zum nächsten Rennen in vier Wochen in Spa-Francorchamps verschriftlichte Ergänzung zu einer Teamvereinbarung soll für mehr Klarheit sorgen. “Unsere Vereinbarung von Saisonbeginn besagt, dass man das andere Auto nicht behindern darf, wenn es auf einer anderen Strategie ist”, erklärte Wolff. “Aber was heißt behindern?”
Ergänzt wird daher, dass der hinterher fahrende Pilot deutlich zeigen muss, dass er schneller ist, bevor ein Überholvorgang angewiesen werden kann. “Niemand soll vom Gas gehen müssen”, sagte Wolff, der aus dem Vorfall auch Lehren für die Zukunft gezogen haben will. Das WM-Duell birgt genug Zündstoff. Wolff: “Diese Sache ist erledigt, aber es werden immer wieder Probleme auftreten. Die müssen wir so gut wie möglich in den Griff bekommen.”
(APA)
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