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Menschheit lernt nichts aus Katastrophen

Projekte der Hoffnung am BGBB (v.li.): Montenegro, Amann, Hinteregger, Panic, Demircan, Summer.
Projekte der Hoffnung am BGBB (v.li.): Montenegro, Amann, Hinteregger, Panic, Demircan, Summer. ©BGBB
Bregenz. (hapf) Raul Montenegro, alternativer Nobelpreisträger des Jahres 2004, appellierte im Rahmen der „Projekte der Hoffnung“  am BG Bregenz-Blumenstraße, dem Raubbau auf unserem Planeten ein Ende zu setzen.

Um Probleme lösen zu können, sei es jedoch notwendig, mit  sich selbst im Einklang zu stehen.

Raul Montenegro (65), Professor für Evolutionsbiologie in Cordoba (Argentinien), setzt sich seit Jahrzehnten für die Umwelt und vor allem auch für die Rechte der Ureinwohner Argentiniens ein. Nachdrücklich verbreitet er ihr überliefertes Wissen über den nachhaltigen Umgang mit der Natur. Er half mit, den Bau von Atomkraftwerken zu verhindern und die chemische Industrie für ihre Umweltverschmutzung zur Verantwortung zu ziehen. Unermüdlich macht er Menschen auf der ganzen Welt aufmerksam über die Auswirkungen industrieller Großprojekte auf ihre Umwelt. Er macht sich stark gegen den Raubbau von Bergbauunternehmen, gegen die Abholzung des Regenwaldes und zieht gegen die Korruption zu Felde. Für sein beherztes Engagement erhielt er 1990 den Global Award, 1998 den Nuclear-Free-Future-Award und 2004 wurde er mit dem Right Livelihood-Award, dem alternativen Nobelpreis, ausgezeichnet.

Ohne Gegensteuern drohen Katastrophen

Sein Engagement für die Umwelt führte Montenegro nun auch nach Bregenz. Über Einladung des BG Blumenstraße informierte er über die Situation in Südamerika und führte den Schülerinnen und Schülern vor Augen, warum der Einsatz für die Umwelt so wichtig ist. „Wenn die natürlichen Ressourcen der Erde in den nächsten zehn Jahren weiterhin so ausgebeutet werden wie bisher und wir nicht gegensteuern, werden wir verheerende Katastrophen erleben und die Situation wird um ein Vielfaches schlimmer werden“, erklärte Montenegro. Anhand der Tatsache, dass seit der Katastrophe in Fukushima vor drei Jahren insgesamt 52 neue Kernreaktoren gebaut wurden, hielt er fest: „Ich habe den Eindruck, dass man aus Katastrophen nichts lernt.“ Es müssten die großen Zusammenhänge verstanden werden, denn jeder sei ein Teil des Problems, so Montenegro. Allerdings gelinge es nur, Probleme zu lösen, wenn man mit sich selber im Einklang stünde.

Begeistert zeigte sich Montenegro über die von Prof. Gerold Amann geleiteten „Projekte der Hoffnung“ und das Engagement des BG Blumenstraße, das sich in mehreren Gruppen mit seiner Arbeit, über Ernährung und Umwelt und den Auswirkungen der Atomkraftnutzung auseinander setzte.

 

Meinungen zum Vortrag von Roul Montenegro

Prof. Bernhard Summer: Es ist für uns als Europäer immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich die Lebensstandards auf anderen Kontinenten sind und wie schwer und beschwerlich der Kampf gegen Ungerechtigkeiten ist. Auch wird die wichtige Funktion des Regenwaldes von uns unterschätzt. „We need to fight for everybody!“

Tugrul Demircan, 7.c: Es war gut, dass Raul Montenegro hier war und uns das alles erzählt hat. Dadurch haben wir erfahren, wie es dort wirklich abläuft und wie stark die Familien davon abhängig sind.

Michael Hinteregger, 8.c: Es war cool, dass wir wieder einmal einen Alternativnobelpreisträger hier hatten. Es ist bewundernswert, was diese Menschen geleistet haben und es beeindruckt, bei wieviel Projekten er gleichzeitig helfen  kann und wie oft er tatsächlich Erfolg hat. Von seinem Vortrag habe ich mitgenommen, dass man Probleme anderer nur lösen kann, wenn man sie auch als seine eigenen betrachtet.

Marco Panic, 8.c: Ich fand den Vortrag sehr informativ. Ich wusste davor nicht, dass 55 % des Regenwaldes in Argentinien abgeholzt werden und es war sehr interessant zu erfahren, wie es mit den Waffen abläuft und wie die Menschen das tolerieren.

 

 

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