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Meister der Analyse und chemischen Lösungen

Peter Ritzinger zeigt Stefania Sipura wie man eine Maschine am Computer steuert
Peter Ritzinger zeigt Stefania Sipura wie man eine Maschine am Computer steuert ©Gerty Lang
Luag, was ma wera künnt: Textilchemiker. Eine Ausbildung zum Textilchemiker ist ein Karriereticket am Arbeitsmarkt.
Textilchemikerin

Lustenau. Sie ist ein hübsches junges Mädl, das man sich eher am Laufsteg als in einer dampfenden Fabrikhalle vorstellen mag: Stefania Sipura hat sich für den Lehrberuf Textilchemikerin entschieden. Im von Männern dominierten Business steht sie als Lehrling ihre Frau. Die 16-jährige wusste nach dem Poly sehr genau, welchen Beruf sie ergreifen wollte. „Chemie hat mir voll gefallen. Jeden Tag gibt es etwas anderes zu tun.“ Eine schweigsame junge Frau, die statt zu sprechen lieber anpackt. Auch ein Verkehrsunfall hinderte sie nicht daran, ihrem Arbeitsplatz länger als nötig fern zu bleiben.

Stefania ist im ersten Lehrjahr und liebt Farben. „Das Färben des Garns und der gefertigten Produkte ist dabei ein wichtiger Teil im mehrteiligen Herstellungsprozess“, erklärt ihr Ausbildner David Geiger. Die Qualitätsansprüche sind hoch. Entsprechend gewissenhaft wird in den einzelnen Abteilungen gearbeitet. Eine der Hauptaufgaben der Textilchemie-Abteilung ist es, nach Mustervorgaben der Designer und Kunden die richtige Farbzusammensetzung zu kreieren. Als Ausgangsbasis dienen dafür die drei Grundfarben Gelb, Rot und Blau. „Im richtigen Mischverhältnis zusammengesetzt, lassen sich daraus praktisch alle Farbtöne herstellen“ weiht Färbereileiter Florian Vögl den Lehrling in die geheime Welt der Farben ein. In erster Linie ist es natürlich wichtig, dass Stefania umfangreiche fachliche Kenntnisse erwirbt. In einer kleinen Koje prüft sie das Farbergebnis und die definierte Dehnung der Bänder. Auch die Schwerentflammbarkeit, wie von der Automobil und Flugzeugindustrie gewünscht, wird geprüft „Um ihr alle Aspekte zu vermitteln, wird findet ebenfalls ein Lehrlingsaustausch mit verschiedensten Textilunternehmen statt. Zudem durchlauft die Auszubildende verschiedene Abteilungen, damit sie einen gesamthaften Blick über unsere Produkte erhält“ unterstreicht Lehrlingsbeauftragte Jasmin Zech.

Die Haut spürt den Unterschied

Wie in einer Küche wird dabei mit verschiedenartigen Substanzen gearbeitet. Denn im Beruf geht es ums Färben, um die Ausrüstung der Rohware. Gewebte Bänder und Häkelspitzen für Slips und Bodies gleiten beim Dämpfen durch ihre Hand, damit sie gleichmäßig durch die Maschine laufen. Stefanie Sipura ist ein ganz besonderes Mädchen, hat sich wunderbar ins Team eingefügt. Sie bringt Interesse und Begeisterung für diesen Beruf mit und stellt sich Tag für Tag den neuen Herausforderungen. LAG

 

Das lernst du:

Grundkenntnisse der verschiedenen Faserstoffe

Kenntnisse des Vorbehandelns und Färbens von Garnen und Geweben

Erstellen von Farbrezepturen

Kenntnisse des Ausrüstens von Geweben

Kenntnisse der einschlägigen Sicherheitsvorschriften

 

Lehrzeit: 3,5 Jahre, Berufsschule Dornbirn als Blockschule

 

Lehrbetrieb

 

Alge Elastic GmbH

Rasis-Bündt 10

6893 Lustenau AUSTRIA

Tel. 055 77 / 8 20 46

Web: alge@algeelastic.at

 

 

Was macht den Beruf aus

 

David Geiger (36), Lehrlingsausbildner

Ich bin gelernter Textiltechniker und seit 22 Jahren im Betrieb. Hier habe ich auch meine Lehre gemacht. Man muss Interesse an chemischen Prozessen, einen ausgeprägten Seh- und Farbsinnhaben und konzentriert und systematisch arbeiten können. Es braucht auch die Bereitschaft zur Weiterbildung, denn gerade in der Textilbranche bleibt nichts stehen und entwickelt sich ständig weiter.

 

Stefania Sipura (16), 1. Lehrjahr

Mich hat immer schon das Mischen von Farben interessiert. Und da ich in Mathe auch nicht schlecht war, ist der richtige Beruf für mich Textilchemikerin. Mir gefällt die abwechslungsreiche Arbeit mit den verschiedenen Materialien und Farben. Derzeit bin ich im Büro als Assistenz der Büroleitung. Aber ich lerne auch, wie man eine Maschine einstellt. Besonders interessant ist die Veredelung.

 

Florian Vögl (37) Färbereileiter

Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung als Tischler. Ging nach der Lehre in die Fachschule und arbeitete im Labor. Bin aufgestiegen zum Micro-Biologieleiter. Seit 10 Jahren arbeite ich bei Alge. Die Ausbildung zum Textilchemiker ist so umfangreich, dass man anschließend in jedem branchenunabhängigen Labor arbeiten kann. Es ist ein Beruf, der mit Naturwissenschaften zu tun hat.

 

 

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