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Therapiestation Lukasfeld: Anzahl regulärer Therapieabschlüsse verdoppelt

Die Therapiestation Lukasfeld präsentierte den Systempartnern Daten, Fakten und Erfahrungsberichte, v.l.n.r.: Dr. Kirsten Habedank, Dr. Vinko Duspara und Stellenleiter Dr. Roland Wölfle
Die Therapiestation Lukasfeld präsentierte den Systempartnern Daten, Fakten und Erfahrungsberichte, v.l.n.r.: Dr. Kirsten Habedank, Dr. Vinko Duspara und Stellenleiter Dr. Roland Wölfle ©Stiftung Maria Ebene, Veröffentlichung honorarfrei
Meiningen. Im Juni 2012 eröffnete die Entgiftungsstation der Therapiestation Lukasfeld. Ende Februar präsentierten die Verantwortlichen Zahlen, Daten und Fakten des vergangenen Jahres der gesamten Therapiestation. Bemerkenswert: Die Zahl der regulären Therapieabschlüsse hat sich nahezu verdoppelt, die Anzahl der Abbrüche sank deutlich und die Entgiftungsstation ist etabliert.

 

Die Therapiestation Lukasfeld ist eine abstinenzorientierte Einrichtung für die Behandlung von Jugendlichen und jungen erwachsenen Drogenabhängigen. Seit Juni 2012 gibt es auch eine Entgiftungsstation mit insgesamt sechs Plätzen. Nun, nach Ablauf des ersten „ganzen” Jahres mit der neuen Entgiftungsstation, waren erste Vergleiche möglich. Ende Februar präsentierte der Stellenleiter der Therapiestation Lukasfeld, Dr. Roland Wölfle, gemeinsam mit den Mitarbeiter/innen Dr. Vinko Duspara und Dr. Kirsten Habedank den Systempartnern Daten und Fakten sowie Erfahrungsberichte des vergangenen Jahres. Und die Zahlen sprechen für sich: Die Zahl der regulären Abschlüsse, d. h. die Patient/innen hielten die vereinbarte Therapiedauer ein, hat sich im Vergleich zum Jahr 2012 nahezu verdoppelt – von 32 auf 63 Prozent. Auch bei den Therapieabbrüchen ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Im Jahr 2012 brachen noch 41 Prozent der Patient/innen ihre Therapie frühzeitig ab. Im Jahr 2013 waren es im Gegensatz dazu nur mehr 27 Prozent. „Durch die neue Entgiftungsstation in Lukasfeld konnten wir nicht nur dem aktuellen Bedarf in Vorarlberg Rechnung tragen – es ist auch zu einem großen Wandel gekommen. Wir haben nun mehr Raum, mehr Zeit für eine gestiegene Anzahl von Patientinnen und Patienten und mehr Personal zur Verfügung”, informiert Wölfle und ergänzt: „Durch das Mehr an Zeit können die Patientinnen und Patienten bis zu drei, vier Wochen auf der Entgiftungsstation bleiben. Die längere mögliche Aufenthaltsdauer wirkt sich positiv auf deren Motivation aus. Der Anteil an Therapiewilligen ist signifikant höher, die Ernsthaftigkeit und Bereitschaft, sich auf therapeutische Prozesse einzulassen, ebenso.”

Auslastungsplus und gestiegenes Durchschnittsalter
„Aufgrund der Entgiftungsstation im Haus stieg auch das Durchschnittsalter der Patientinnen und Patienten – es gibt keine Altersbegrenzungen mehr. Das Durchschnittsalter lag bei 29,9 Jahren”, gibt Dr. Vinko Duspara Einblick. Insgesamt wurden 186 Personen im Jahr in der Therapiestation behandelt – sowohl auf der Entgiftungsstation, als auch in Langzeittherapie. Das entspricht einem Auslastungsplus gegenüber 2012 von fast 10 Prozent. Von den insgesamt 186 Patient/innen waren 136 Männer und 50 Frauen, 107 davon zur Entgiftung aufgenommen. „Bemerkenswert ist, dass von diesen 107 Personen 86 ihren Entzug regulär abschlossen. Demgegenüber brachen 17 den Entzug auf eigenen Wunsch ab. Auf der Entgiftungsseite wurde 2013 nur eine einzige Person vorzeitig von Seiten der Einrichtung entlassen”, so Duspara.

Strukturierter Alltag auf Entgiftungsstation
Die Entgiftungsstation erstreckt sich auf über 500 m2 und drei Stockwerke. Für die sechs Patient/innen stehen zwei Doppel- sowie zwei Einzelzimmer zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Aufenthalts- und Funktionsräume für Sport und Körpertherapie wie Akkupunktur, Lichttherapie etc. Ein Gemeinschaftsraum mit Wohnküche dient als zentraler Treffpunkt. „Ein Wochenplan strukturiert den Tag konsequent durch – vom Frühstück und der Morgengruppe, über die tägliche Visite, das Mittagessen, Freizeitaktivitäten und die Einteilung in Arbeitsgruppen”, führt Dr. Kirsten Habedank an: „Wichtig ist, dass wir auch in der Entgiftung therapeutisch mit den Patient/innen und Patienten arbeiten können und es viel Platz für Gespräche gibt. Sie haben allesamt schlimme Erlebnisse, Traumatisierungen und Schicksalsschläge in ihrem bisherigen Leben verkraften müssen. In Lukasfeld versuchen wir ihnen zu geben, was viele nie hatten: Zeit, Aufmerksamkeit, einen gewissen Lebensstandard und vor allem Hilfestellung für ein besseres, drogenfreies Leben”.

Roland Wölfle orientiert sich neu
Dr. Roland Wölfle, seit 2002 Leiter der Therapiestation Lukasfeld, verlässt per Ende Juni die Stiftung Maria Ebene auf eigenen Wunsch. Der 55-jährige Facharzt für Psychiatrie und Neurologie orientiert sich neu und nimmt ab Juli 2014 eine neue Herausforderung als Amtspsychiater im Amt für Soziale Dienste in Liechtenstein an. „Der Weggang von Dr. Wölfle tut uns sehr leid – wir verlieren mit ihm nicht nur einen renommierten und engagierten Arzt sowie Leiter der Therapiestation Lukasfeld, sondern auch einen äußerst sympathischen Kollegen. Dennoch freut es uns, dass ein langjähriger Mitarbeiter an zentraler Stelle im benachbarten Ausland tätig wird. Wir wünschen ihm viel Erfolg bei seinen neuen Aufgaben”, so Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Haller, Chefarzt Stiftung Maria Ebene. Die Leiterstelle wird intern nachbesetzt.

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