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Meine zwei Leben: Estibaliz C. veröffentlicht Memoiren

"Eislady" Estibaliz C. hat ein Buch geschrieben.
"Eislady" Estibaliz C. hat ein Buch geschrieben. ©APA
"Es gibt nichts zu beschönigen", schreibt die wegen Doppelmordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilte "Eislady" Estibaliz C. in ihren Memoiren. Das Buch mit dem Titel "Meine zwei Leben" erscheint in der kommenden Woche.
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“Ich machte Holger und Manfred zu Monstern, und sie machten mich letztendlich zu einer Bestie.” Das schreibt die wegen zweifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte “Eislady” Estibaliz C. in ihren mit der Journalistin Martina Prewein verfassten Memoiren, die nächste Woche in den Handel kommen. “Es gibt nichts zu beschönigen”, so die 36-Jährige.

Estibaliz C.: “Will nicht um Entschuldigung bitten”

“Ich will weder um Verständnis noch um Entschuldigung bitten. Ich habe zwei Männer, die ich früher einmal liebte, getötet”, betont Estibaliz C. in “Meine zwei Leben” (Verlag edition a). “Ich lebe im vollen Bewusstsein, diese Verbrechen begangen zu haben”, schreibt die in der niederösterreichischen Justizanstalt Schwarzau einsitzende Doppelmörderin.

“Ich habe nicht nur zwei Menschen das Leben genommen, sondern auch zwei Müttern ihre Söhne”, zitiert der Verlag in einem Voraus-Pressetext aus den 224 Seiten umfassenden Memoiren. “Seit ich selbst, in der Haft, Mutter geworden bin, kann ich mir vorstellen, was es bedeutet, ein Kind zu verlieren. Noch dazu auf eine so entsetzliche Weise. Wenn ich meine Verbrechen ungeschehen machen könnte, indem ich mein eigenes Leben dafür gebe, würde ich es tun.”

Eislady hoffte auf eine glückliche Zukunft

C.s Erinnerungen beginnen mit dem Moment im Jahr 2011, in dem sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr und sie hoffte, dass ihre beiden Morde niemals entdeckt würden und für sie eine glückliche Zukunft beginne. Wenige Tage später fanden Bauarbeiter im Keller unter ihrem Eissalon die sterblichen Überreste ihrer beiden Mordopfer. Die Verurteilte schildert ihre Flucht nach Udine, wo die Polizei sie in der Absteige eines Straßenmusikers verhaftete. Dann erzählt sie von ihrer Kindheit in Mexiko und Spanien, von ihrer “durch traumatische Erlebnisse geprägten Persönlichkeitsentwicklung”, von der Beziehung zu ihren Eltern, von ihrer ersten, unglücklich verlaufenen Liebe und schließlich von den Beziehungen zu ihren späteren Mordopfern.

“Ich kam einfach nicht von ihm los”

“Ich glaubte, Männern dienen zu müssen”, so C. “Egal wie sie sich mir gegenüber verhielten.” Über ihr zweites Mordopfer sagt sie: “Ich hätte auch Nein sagen, Schluss mit ihm machen können. Ich schaffte es nicht, ich kam einfach nicht von ihm los. So lange nicht. Ich liebte ihn.”

Estibaliz C. schildert in dem Buch ihre Taten, wie sie unter Einfluss von Psychopharmaka stehend ihren Prozess erlebte, von ihrer Hochzeit im Gefängnis, von der Geburt ihres Sohnes und dem Drama, als die Behörden überlegten, das Kind zur Adoption freizugeben. “Ich bin froh darüber, dass meine Geschichte und damit meine Abrechnung mit mir selbst jetzt jedem, der sie lesen will, zugänglich ist. Egal, ob irgendjemand es mir zugestehen wird, damit etwas bewirken zu können. Etwas, wovon ich nicht einmal selbst genau weiß, was es sein könnte”, heißt es. (APA)

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