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Delogierungsprävention: Unterstützung wenn der Verlust der Wohnung droht

Wenn der Verlust der Wohnung droht, versucht die Delogierungsprävention des ifs zu unterstützen.
Wenn der Verlust der Wohnung droht, versucht die Delogierungsprävention des ifs zu unterstützen. ©VOL.AT/Hagen
289 Vorarlberger Haushalte, die von einem Wohnungsverlust bedroht waren, haben 2013 Unterstützung von der Koordinierungsstelle Delogierungsprävention erhalten.

In 86 Prozent der Fälle gelang es, dass betroffene Familien in ihrer Wohnung bleiben konnten oder eine günstigere Bleibe fanden, hieß es am Montag bei der Präsentation der Vorjahresergebnisse in Bregenz.

Gesamtzahl der Delogierungen sinkt

Anders als in den restlichen Bundesländern koordiniert in Vorarlberg seit 2005 eine Fachstelle sämtliche Maßnahmen der Delogierungsprävention unterschiedlicher Institutionen. Sie ist am Institut für Sozialdienste (IfS) angesiedelt und arbeitet eng mit Sozialinstitutionen, gemeinnützigen Wohnbauträgern und den Vorarlberger Gemeinden zusammen.

2013 kontaktierte die Delogierungsprävention 119 Haushalte noch bevor es zu einem Gerichtsverfahren kam. Seit 2005 sank die Zahl der gerichtsanhängigen Delogierungsverfahren von 1.098 Fälle auf 731. “Ein historischer Tiefstand”, betonte die Leiterin der Koordinationsstelle Delogierungsprävention Heidi Lorenzi.

Vogewosi informiert vorab

Dies sei ein Erfolg der guten Vernetzung, zeigte sich Lorenzi zufrieden und lobte vor allem die Zusammenarbeit mit den gemeinnützigen Wohnbauträgern und den Gemeinden. Beispielsweise werde die Stelle von der Vogewosi bereits informiert, noch bevor eine Mahnung an säumige Mieter verschickt wird. Dadurch gelänge es, Betroffene so früh wie möglich zu erreichen. “Denn je früher Hilfe angeboten wird, desto größer sind die Chancen, die Wohnung zu erhalten”, berichtete die Stellenleiterin.

Baustelle privater Wohnungsmarkt

Schwierig sei es allerdings, auf dem privaten Wohnungsmarkt an Personen zu kommen, die von Armut bedroht sind. Hier gebe es wenig Zusammenarbeit mit den entsprechenden Stellen. Die Mieten seien hoch, in vielen Fällen bliebe den Bewohnern nichts anderes übrig, als in eine günstigere Wohnung zu übersiedeln.

Skepsis wich Zustimmung

Seine anfängliche Skepsis der Koordinationsstelle gegenüber habe sich als Irrtum herausgestellt, betonte Vogewosi-Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz, der bei der Präsentation im Namen aller gemeinnützigen Wohnbauträger sprach. “Nach unserer Erfahrung werden Menschen nicht mehr rückfällig, nachdem sie in der Delogierungsprävention waren.”

Dies habe die Vogewosi-interne Stelle nicht erzielen können. Beim größten gemeinnützigen Wohnbauträger Vorarlbergs ist die Zahl der Räumungen von vierzig im Jahr 2005 auf 28 im vergangenen Jahr gesunken. “Und das bei einem zusätzlichen Wohnungsangebot von rund 700 Einheiten”, ergänzte Lorenz. (APA)

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