Am 06. April 2011 wurde vom Landtag beschlossen, nach Möglichkeit den Frauenanteil in Aufsichtsräten von Betrieben, welche überwiegend Eigentum des Landes Vorarlberg sind, auf 25 Prozent anzuheben. Bis Ende 2015 lag der Frauenanteil mit 19 Prozent trotz der Vorgabe des Landtages immer noch weit unter jenem der Männer. So wurde im Jahr 2015 das Interreg-Projekt “betrifft: Frauen entscheiden” ins Leben gerufen. Bei diesem Projekt arbeiteten der Kanton Graubünden, das Fürstentum Liechtenstein und das Land Vorarlberg zusammen. Die heute präsentierten Ergebnisse zeigen deutlich, dass in allen drei Regionen Frauen in Führungspositionen nach wie vor zu schwach vertreten sind.
Zwei Datenerhebungen
Das Projekt enthält zwei Datenerhebungen. Die erste Erhebung umfasst sich erstmals mit Daten zur Vertretung von Frauen und Männern in Entscheidungs- und Führungspositionen in den Bereichen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Soziales, Medien, Bildung, Sport und Kultur. Die zweite Untersuchung befasst sich mit der Medienpräsenz von Frauen und Männern in ausgesuchten Medien der drei Länder.
Privatwirtschaft hinkt hinterher
Soziales, Gesundheit und Pflege sind Bereiche, in welchen sehr viele Frauen beschäftigt sind. Ein Drittel der Führungspositionen im Bereich Soziales sind mit Frauen besetzt. Ähnlich sieht es im Pflegebereich aus. Ein Drittel der Frauen sind in der Heimleitung und 42 Prozent sind als Pflegeleiterinnen tätig.
Ganz anders sieht es derzeit noch in der Privatwirtschaft aus: In lediglich zwei der 30 größten Unternehmen des Landes sind Frauen in der Direktion oder in einer Geschäftsführungsposition tätig.
Gezielte Maßnahmen
Um die Anteil an Frauen in Führungspositionen zu erhöhen, sind auf Grundlage der Erkenntnisse gezielte Maßnahmen entwickelt worden. So ist für den 5. November ein grenzüberschreitendes Mädchenparlament in Bregenz geplant. Rund 70 Mädchen sollen dabei ihre Themen diskutieren und ihre Anliegen an die Politik formulieren. Ziel ist es, das politische Interesse so früh wie möglich zu wecken.
Als weitere Maßnahme werden zu dem bereits seit 13 Jahren angebotenen Workshop “Frauen in der Politik” vertiefende Angebote hinzugenommen. Diese sollen ab April 2017 in Vorarlberg und ab Oktober 2017 in Chur angeboten werden. In weiterer Folge wird im Herbst 2017 ein länderübergreifendes Fachsymposium stattfinden.
Das Projekt wurde im August 2015 gestartet und wird im Dezember 2017 abgeschlossen. Die gesamten Kosten belaufen sich auf 160.000 Euro. Durch die Interreg-Förderung entfallen auf die drei Länder gut 90.000 Euro.
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