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Mehr als 100 Nigerianer bei Überfall auf Dörfer getötet

In Nigeria sind bei Überfällen auf mehrere Dörfer mindestens hundert Menschen getötet worden. Bei den Tätern handelt es sich den Behörden zufolge vermutlich um Mitglieder des islamischen Hirtenvolkes der Fulani. Wie der Gouverneur des Bundesstaats Benue am Dienstag mitteilte, hatten bewaffnete Fulani in Militäruniformen am Sonntag mehrere Dörfer und Flüchtlingscamps angegriffen.


“Sie haben wahllos auf die Menschen geschossen”, sagte Gouverneur Gabriel Suswam. Jedes Jahr kommen in Nigeria bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Bauern und Hirtenvölkern Hunderte Menschen ums Leben.

Wie am Dienstag außerdem bekannt wurde hat die radikal-islamische Gruppe Boko Haram bei einem Angriff auf Gubio im Nordosten Nigerias Augenzeugen zufolge mindestens 43 Menschen getötet. Die Attacke auf die Stadt im Bundesstaat Borno habe fünf Stunden lang gedauert, berichteten Einwohner. Der Vorfall habe sich bereits am Samstag ereignet. Wegen der schlechten Telefonverbindung in der abgelegenen Region dauert es oft mehrere Tage, bis solche Überfälle bekannt werden.

Die Extremisten kämpfen seit 2009 für einen eigenen streng islamischen Staat im Norden Nigerias nach den Grundsätzen der Scharia. In den vergangenen Monaten wurden sie vom nigerianischen Militär mit Hilfe der Nachbarländer Tschad, Niger und Kamerun in den Nordosten zurückgedrängt. Boko Haram hat Tausende Menschen getötet und Hunderte verschleppt, vor allem Frauen und Mädchen. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Nigeria ist der größte Erdölexporteur Afrikas und mit 170 Millionen Menschen das bevölkerungsreichste Land des Kontinents.

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